Liebes Forum,
ich habe eine Frage zu einem Text auf der Rückseite einer amerikanischen Ganzsache. Diese lief übrigens an das Ehepaar Herrn & Frau Dr. Max Ettlinger in München. Dr. Max Ettlinger war der Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Frankfurt und lebte von 1877 - 1929. Er war ein deutscher Philosoph, Psychologe und Pädagoge an der Universität Münster.
Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_EttlingerMich interessiert aber eine Passage im Text und hoffe, jemand aus dem Forum kennt die geschichtlichen Hintergründe. Ich kenne einen Postraub in England aus dem Jahr 1963. Diese 2 Cent Ganzsache wurde jedoch am 17. Mai 1916 in New York geschrieben und die Stelle lautet wie folgt:
"Es dauert jetzt in Folge des engl. Postdiebstahls meistens 6 - 7 Wochen bis von Euch höre & könnt ihr Euch denken, dass ich stets sehr unruhig bin". Überhaupt ist der Text sehr aufschlussreich, es gibt einen Hinweis auf das florierende Geschäft der Munitionsfabriken. Die Ganzsache wurde während des 1. Weltkrieges geschrieben. Der Hinweis "Hoffentlich schützt ihn der 1. Gott weiter wie bisher" Es handelt sich dabei wohl um einen Soldaten und der Hinweis lässt mich vermuten, dass es ein jüdischer Soldat ist, der im 1. Weltkrieg für Deutschland an der Front war, denn der 1. Gott scheint mir ein jüdischer Ausdruck zu sein. Kann mich natürlich auch irren, aber die Herkunft von Dr. Max Ettlinger aus jüdischem Hause lässt hier ein verwandtschaftliches Verhältnis zu einem FIT (Name) vermuten.
Doch zunächst interessiert mich der Postdiebstahl. Was hatte es damit auf sich.
Liebe Grüße
10Parale
Stephan
Hallo Stephan,
Großbritannien konfiszierte die erlangte Post aus dem Deutschen Reich, um sie zu zensieren. Teilweise wurde sie erst Monate / Jahre nach dem Krieg wieder freigegeben. Ich gehe davon aus, dass der Absender diese Tatsache unter "Postdiebstahl" einordnete.
In der Anlage ein Brief aus Luxemburg in die USA, der von Großbritannien zensiert und einbehalten wurde:
Beste Grüsse!
Lars