Thema: Bund Dauerserie Heuss
heide1 Am: 04.10.2010 20:03:01 Gelesen: 840605# 150@  
@ Rainer HH [#146]
@ Postgeschichte [#147]

Moin,
etwas zur Klärung der Zustellerstempel (Briefträgerstempel) 1960-1985:

Jeder Zusteller hattte einen persönlichen Stempel, der mit einer Nummer versehen war.
Damit nachgewiesen werden konnte, welcher Zusteller Eilboten oder nachzuweisende Sendungen
(Einschreiben-Wert-Nachnahme etc.) zustellt bzw. zugestellt hatte, stempelte der Zusteller mit dem Nummernstempel die Auslieferungsscheine und Sendungen. Zumindest sollte er das tun.

Mir sind Belege bis 1985 bekannt, die diesen Zustellerstempel tragen, oft auf der Rückseite.

Noch etwas zur Telegramm- und Eilzustellung in Hannover:
Die Dienststelle befand sich in Hannover in der Herschelstraße. Die Briefe wurden vom Briefabgang und auch vom Briefeingang in die Dienststelle geholt.
Telegramme kamen mit der Rohrpost vom Fernmeldeamt in der Rosenstraße zur Dienstelle in der Herschelstraße. Die Zustellung wurde im inneren Stadtbereich Hannover mit dem Fahrrad durchgeführt, wobei der innere Stadtbereich großzügig ausgelegt wurde.

Ich kenne einen Zusteller persönlich, der mit dem Rad auch in die Gartenkolonie in der Steintormasch gefahren ist. Hannoverkenner wissen, wo das ist - und großzügig als innerer Stadtbereich ausgelegt...
Sendungen für die weitere Entfernung in Hannover wurden mit dem Auto ausgeliefert. Zu der Zeit gab es auch Motorroller für die Zustellung.

In Orten außerhalb von Hannover wurde die Eilzustellung durch den Beamten durchgeführt, der die Briefkastenleerung machte. Telegramme an die Orte Isernhagen, Barsinghausen, Laatzen u.s.w., wurden telefonisch vom Fernmeldeamt übermittelt.
Die anderen Sendungen für die Eilzustellung wurden mit den Versanden zugeführt, mit denen auch die gewöhnlichen Sendungen kamen. Das war morgens und nachmittags, bzw. abends der Fall.
Das ist mein Wissen dazu.

Gruß von Jürgen (Heide1)
 
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