Thema: Das Grading von Briefmarken
TeeKay Am: 30.04.2024 22:52:55 Gelesen: 1350# 14@  
@ drkohler [#12]

In den wöchentlichen Linn's Journal Ausgaben befinden sich hinten unter Inseraten die "Kaufe" - "Verkaufe" Annoncen. Üblicher Weise kauf(t)en Händler Bogenware für etwa 50-70% Nennwert (30% für Ramschware, genannt "Scrap"). Das ging Jahrzehnte lang so. Dann von einem Zeitpunkt an tauchten plötzlich Inserate von einer Händlergruppe auf, die 100-120% bezahlten für Bögen. Im Kleingedruckten stand da allerdings sehr oft "Bögen müssen sehr gut zentriert sein, mangelhafte Ware wird zurückgeschickt". Die Inserate waren einige Jahre lang aktiv.

Dann eines schönen Tages, quasi über Nacht, begann der Gradingfad. Händler boten "Supermarken" mit Grades 90(+) an, später dann Grades 95(+), dann 98(+), jetzt sind es 100(+).


Also exakt so wie bei alten Computerspielen - wie im oben von mir verlinkten Video beschrieben. Erst wurden auf Messen alle verfügbaren alten Spiele aufgekauft. Dann eine neue Gradingfirma von einer Auktionsfirma finanziert. Das erste von dieser Firma gegradete Spiel wurde praktischerweise zum Mondpreis vom Auktionsfirmenbesitzer gekauft. Und der Run war geboren. Der Auktionshausbesitzer hat das gleiche Spiel in den 1980-ern schon mit gegradeten Münzen gespielt. Münzen, Spiele, Briefmarken - überall der gleiche Scam. Die Preise für gegradete Münzen und Spiele kollabierten bereits. Bei Briefmarken wird es nicht anders laufen.

(Zumindest ein Superspinner hatte allerdings Alles richtig gemacht. Er hat von Anfang an Supermarken gekauft wahrscheinlich zum 1-5 fachen Katalogwert und dann auf einer Auktion seine Supersammlung verkauft en Block etwa zum 10-50+ fachen des Katalogwertes).

Du wirst lachen - aber auch das ist im Youtube-Video über Computerspiele bei. Exakt das gleiche.
 
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