Thema: Bund Dauerserie Heuss
heide1 Am: 04.04.2011 00:43:31 Gelesen: 824597# 281@  
Lösung zu [#270]

Auslandspostanweisung Deutschland - Saar/Frankreich 11.01.1955
Zweibrücken – Kirrberg/Saar, zu der Zeit Ausland

Porto ab Wiederaufnahme 02.01.1951

Eingezahlt: Fr. 23.943.-- = DM 288,18
Gebühr dazu: je 20 DM = 10 Pfg., also 15 x 10 Pfg. = DM 1,50
Postanweisungsgebühr 30 Pfg.
Portogrechte Geamtgebühr DM 1,80

Die Seltenheit dieser Auslands-Postanweisung per Einschreiben stützt sich auf 3 Fakten:

1. Bei dieser APAnw war das Einschreiben gebührenfrei. Das gab es tatsächlich einmal bei der Deutschen Bundespost, nur im Verkehr mit Saarland, das zu dieser Zeit 11.01.1955 Ausland war. Hier in diesem Fall gilt das Amtsblatt 94, Verfügung 691 vom 28.12.1950, in dem verfügt ist:

"Am 2. Jan. 1951 wird der Postanweisungsdienst mit den Ländern ... Saarland ... aufgenommen. Panw. nach dem Saarland mit Beträgen von mehr als 20.000 Fr. sind offen unter Einschreiben (ohne Erhebung der Einschreibgebühr) zu versenden“.

Mit Amtsblatt 115, Verfügung 654 vom 29.11.1955 wird diese Sonderbehandlung aufgehoben:
„Vom 1.12.55 an sind PAnw. aus der BRD und Westberlin nach dem Saargebiet über Beträge von mehr als 20.000,-- franz. Fr. nicht mehr wie bisher unter Einschreiben zu versenden.“

2. Die Höhe der Einzahlung beträgt DM 288,18 - ungewöhnlich hoch.

3. Nur bei 3% aller Postanweisungen ist der Geldbetrag von DM 250 bis DM 500

Beispielsweise war der Anteil am Gesamtaufkommen im Januar 1955:
über DM 10 bis 25 = 25 %
über DM 25 bis 50 = 23 %
über DM 250 bis 500 = 3 % - das ist hier der Fall.

Fazit: Das gebührenfreie Einschreiben und der hohe Geldbetrag sind sehr selten und haben einen Ehrenplatz in meiner Heuss-Sammlung. Wer ähnliches hat, bitte zeigen.

Den ausgelobten Preis, die im Michel unbekannte Briefmarke Bund 1980, erhält portocard, und geht in den nächsten Tagen zur Post, wenn ich die Anschrift hätte. Vorteilhaft wäre, hier im Forum die Mail-Funktion einzurichten.

Vielen Dank für die rege Beteiligung.
Gruß Jürgen
 
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