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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2917 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 17.11.2023 11:12:36 Gelesen: 56528# 2768 @  
Liebe Freunde,

eine 2 Kr. Postkarte aus Goeggingen vom 08.05.187? lief nach Saarbrücken und wurde, was so nicht korrekt war, in Augsburg II mit dem Transitstempel und einem blauen Vermerk, den ich leider so wenig lesen kann, wie den Text der Karte selbst, versehen.



Saarbrücken ist m. E. gut geschrieben und gehörte zum Deutschen Reich (zuvor Preussen). Kann jemand das Bläuel lesen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.11.2023 11:31:02 Gelesen: 56522# 2769 @  
Liebe Freunde,

eine Postkarte von München I wurde am 03.01.1874 an Herrn Carl Wilhlem Küller in Auerbach i./S. versendet. Das Franko von 2 Kr. war nach allen Teilen der Vertragsstaaten hin gleich.



Ich sehe einen Stempel von Auerbach in Bayern vom 05.01.1874, welcher gestrichen wurde und einen Stempel von Neuenmarkt in Bayern vom Folgetag.

Darunter "unbekannt retour". Aber auch in Blau eine Unterstreichung "Auerbach i./S." was für mich "Auerbach in Sachsen" heißen könnte.

Rückseitig ergänzt wurde der Bahnpost-Halbkrieiser Bayreuth-Neumarkt abgeschlagen.

Ankunftsstempel bei einer Rücksendung nach München, oder einer Weiterleitung nach Sachsen sehe ich keine.

Wer kann sicher erklären, warum die Karte heute so aussieht, wie sie aussieht?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.11.2023 11:59:20 Gelesen: 56516# 2770 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen mit 7 Kr. frankierten Brief aus Kleinheubach an "Seiner königlichen Hoheit dem Großherzog von Hessen und bei Rhein zu Darmstadt" vom 29.04.187?.



Das schwarze Lacksiegel des Absenders sieht königlich aus, ist aber für mich nicht genau zuordenbar. Die Majestäten selbst hätten wohl kaum 7 Kr. frankiert. Kann jemand mehr dazu sagen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 18.11.2023 15:46:00 Gelesen: 56207# 2771 @  
@ bayern klassisch [#2769]

Hallo Ralph,

wunderbare Karte und richtig es ist Auerbach in Sachsen gemeint, da kann man die Karte nicht in die Oberpfalz schicken, Carl Wilhelm Müller lebte halt in Sachsen und die Post hat die Karte falsch spediert.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 18.11.2023 19:01:30 Gelesen: 56175# 2772 @  
@ Gernesammler [#2771]

Hallo Rainer,

so war es - wie viele bayerische Postkarten der Kreuzerzeit mag es wohl mit so vielen Stempeln und Stempelformen geben? Ich denke nicht so viele.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.11.2023 20:41:44 Gelesen: 56149# 2773 @  
Liebe Freunde,

bitte um Eure Hilfe.



Diese Drucksache (frankiert mit 1 Kreuzer, lt Vermerk des Vorbesitzers Bogenecke der Platte 1) lief von München nach Oberammergau, aber das Jahr im Stempel ist leider undeutlich abgeschlagen, den Vermerk oben rechts interpretiere ich als 1855, was meint Ihr?

Vielen Dank,
harald
 
bayern klassisch Am: 18.11.2023 21:04:32 Gelesen: 56139# 2774 @  
@ bignell [#2773]

Lieber Harald,

nach Auswertung aller Informationen zu deiner Drucksache ist 1855 richtig, genau wie die Tatsache, dass die Marke eine Bogenecke ist.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bignell Am: 18.11.2023 21:24:02 Gelesen: 56129# 2775 @  
@ bayern klassisch [#2774]

Lieber Ralph,

da bin ich froh, dass ich das Jahr richtig hinbekommen hab.

Vielen Dank,
harald
 
Gernesammler Am: 20.11.2023 19:58:03 Gelesen: 55620# 2776 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 13.10.1856 von Leonhard Kalb aus Nürnberg, spediert an Herrn Becker & Co. in Leipzig, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.5 zu 9 Kreuzer, dies war die Gebühr für den einfachen Brief bis 1 Loth im Deutsch-Österreichischen Postverein, gestempelt wurde mit Halbkreissehnenstempel der Bahnpost Hof-München auf der Rückseite zur Ankunft mit Einkreisstempel der Stadtpost von Leipzig.

Leonhard Kalb ist bekannt als Forwarder, aber dieser Brief ist diesmal von Ihm persönlich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.11.2023 20:35:25 Gelesen: 55602# 2777 @  
@ Gernesammler [#2776]

Hallo Rainer,

so ist es - Leonhard Kalb ist wohl der bekannteste und größte Forwarder Bayerns gewesen, der sogar eine eigenen Stempel führte und auf den Siegelseiten der eingehenden Briefe abschlug, mit Martin Spengelin in Lindau - aber von ihm gibt es sonderbarerweise kaum Briefe, während es von Spengelin viele Hundert Briefe gibt.

Hier hätte man mit dem Mühlradstempel 406 die Marke entwerten müssen - hat man aber nicht, du Glückspilz.

Mit einem anderen Brief zu 12 Kreuzer hast du jetzt eine tolle Seite von Auslandsbriefen mit irregulärer Bahnpost-Halbkreis-Stempel-Entwertungen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 21.11.2023 10:58:10 Gelesen: 55395# 2778 @  
Liebe Freunde,



einfacher Brief des Hüttenwerks Halblech (heißt wirklich so), 12 km entfernt von der Postexpedition Füssen, an Firma C. Gerhauser in Kaufbeuren vom 21.10.1857 und Ankunft vom selben Tag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 21.11.2023 11:19:51 Gelesen: 55390# 2779 @  
Liebe Freunde,

heute darf ich einen außergewöhnlichen Brief vorstellen. Verfasst wurde er im Spital von Lindau im Bodensee am 15.11.1851 von Leonhard Färber, der dortselbst mit Gallenfieber lag und dringends Geld benötigte. Daher schrieb er diesen Brief, der 2 Tage später bei der Post in Lindau unfrankiert an Leonhard Schmidt, Kalterbauer in Döttingen, Künzelsau, Württemberg "pressant" abging. Die Aufgabepost taxierte ihn mit 9 Kreuzern als Postvereinsbrief unter 1 Loth über 10 bis 20 Meilen. 2 Tage später kam er dort an.



Es war ein Bettelbrief und der Empfänger übersandte 20 Gulden am 22.12.1851 an den Künzelsauer in Lindau, der sich darüber sehr gefreut haben musste. Als Beleg für diese Großzügigikeit (und da sagt man den Schwaben nach, sie wären geizig!) klebte er den Fahrpostaufgabeschein über seine Sendung in den Bettelbrief ein, so dass er uns heute noch vorliegt.



Allerdings hatte man gut 26 Gulden Schulden gemacht und bis zum Geldeingang werden diese nicht weniger geworden sein.

Interessant der Absendervermerk in der letzten Zeile, damit das Geld auch gut ankommt:

"Addresse Leonhard Färber im Spital in Lindau - Schickt Pabier-Geld wegen Porto Ersparniß".

Dem ist nichts hinzu zu fügen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 22.11.2023 12:19:29 Gelesen: 55156# 2780 @  
Liebe Freunde,

von einem lieben Freund darf ich euch 3 Zierstempel von Rodalben in der Pfalz zeigen, die er auf einen Streich bei Rauhut erwerben konnte - besten Dank an den Auktionator dafür, denn sonst kann man froh sein, mal ein ein oder zwei Jahren einen davon zu erwischen.





Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 25.11.2023 22:19:46 Gelesen: 54572# 2781 @  
Liebe Freunde,

in einem Briefe-Lot war auch dieser enthalten:



1863 als R.S. (Regierungssache) portofrei von Neunburg vorm Wald nach Neukirchen-Balbini versandt, kommt recht unspektakulär daher, aber die Innenseite hat mich überrascht:



Ein gedruckter Briefkopf von einem Untersuchungsrichter aus dem 19. Jahrhundert ist mir noch nicht untergekommen.

Beim Papiersiegel Händler-Signum HARTMANN.

Liebe Grüße,
harald
 
Gernesammler Am: 26.11.2023 14:47:18 Gelesen: 54492# 2782 @  
@ bignell [#2781]

Hallo Harald,

sieht so wirklich einfach aus, aber die Innenseite, spektakulär mit seinen Verzierungen.

Auch der Stempel von Neunburg ein 11b sauber abgeschlagen war er doch schon 10 Jahre in Gebrauch.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 26.11.2023 17:03:12 Gelesen: 54473# 2783 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 15.7.1807 aus Possenheim vom Burghaslachchen Herrschats Gericht spediert an Herrn Advokat Kraft in Neustadt an der Aisch, Herr Kraft notierte dann am 21.7.1807 Erhalt, ob der Brief dann per Boten zurück spediert wurde kann ich nicht sagen.



Für das Porto notierte die Thurn und Taxische Reichspost 4 Kreuzer für die etwas über 3 Meilen, es wurden ausserdem 3 Kreuzer Papier erhoben.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler POSSENHEIM R.3. (Winkler 3a) verwendet 1803-09.

Auf der Rückseite ein noch sehr gut lesbares Papiersiegel des Gräflichen Castell Herrschafts Gericht Burghaslach.

Gruß Rainer


 
DERMZ Am: 03.12.2023 13:40:04 Gelesen: 53298# 2784 @  
Guten Tag,

mit dem Jahr 1883 bin ich wohl etwas moderner, bestimmt nichts Besonderes - mir gefällt der Beleg einfach



Auf der Rückseite ist nur der Ankunftsstempel aus Straßburg abgeschlagen



Mit besten Grüßen aus dem tiefverschneiten südlichen Süden

Olaf
 
Gernesammler Am: 03.12.2023 14:38:52 Gelesen: 53290# 2785 @  
@ DERMZ [#2784]

Hallo Olaf,

auch wenn moderner so ist es doch ein schönes Stück Geschichte, nach dem Deutsch-Französischen Krieg und später dem Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 wurde Straßburg im neu gegründeten Deutschen Reich Hauptstadt des Reichslandes Elsaß-Lothringen, erst nach dem 1. Weltkrieg kam die Stadt Straßburg nach dem Versailler Vertrag von 1919 wieder zu Frankreich.

Somit stimmt auch das Franko von 10 Pfennig für den einfachen Brief bis 15 Gramm, beide Stempel sind sehr sauber abgeschlagen, Sammlerherz was will man mehr.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 04.12.2023 20:13:31 Gelesen: 52978# 2786 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.6.1868 vom Bezirksgericht in Neustadt an der Saale spediert an das Königliche Landgericht von Mellrichstadt.

Für das Franko verklebte man eine Bayern Nr.15 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreis-Zierstempel von Neustadt a/S. (Winkler 18 b) verwendet 1868-1870.

Die Rückantwort ließ dann einige Tage auf sich warten und wurde als Interne Partei Sache IPS aus Mellrichstadt nach Neustadt an der Saale zurückspediert.

Diesmal mit 12 Kreuzer Postvorschuss, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Mellrichstadt (Winkler 11 b).

Der Inhalt der Briefe ist leider nicht mehr vorhanden, die 23 x in blau war das die verlangte Gebühr für den Brief da ja Partei Sachen immer kostenpflichtig waren?

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 04.12.2023 20:52:15 Gelesen: 52970# 2787 @  
@ Gernesammler [#2786]

Hallo Rainer,

ein Luxusbrief hin wie her. 3 Kr. Franko als Briefpost bis 1 Loth und als Fahrpost retour für 23 Kreuzer.

J.P.S. = Justiz-Partei-Sache.

12 Kr. Postverschuß sind klar - wie sich die restlichen 11 Kr. zusammengesetzt haben, weiß ich nicht, da ich keine Fahrpost sammle.

Liebe Grüsse und danke fürs Zeigen,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.12.2023 20:06:17 Gelesen: 47858# 2788 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Charge Brief vom 16.5.1864 von Elias Schenhauser aus Fürth, spediert an die Herren Becker & Cie., dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko verklebte man eine eine Bayern Nr.11 zu 9 Kreuzer für den Brief in der 2.Gewichtsstufe im Fernverkehr (Tarif von 1858), die Reco Gebühr von 6 Kreuzern wurde gegen Barzahlung auf Postschein ausgestellt.

Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel von Fürth 145 und dem Halbkreisstempel Fürth (Winkler Nr.13, mit Punkt) verwendet 1855-64 sowie zur Ausgabe mit dem Zweikreisstempel von Leipzig Ausgabe.

Zur Kenntlichmachung der Redcommandation wurde der Charge Stempel abgeschlagen, es könnte rote Farbe gewesen sein und es wurde die Manualnummer 74 notiert.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.12.2023 20:20:00 Gelesen: 47849# 2789 @  
@ Gernesammler [#2788]

Hallo Rainer,

schöner Brief, alles richtig, nur war es ein Brief der 1. Gewichtsstufe (du hattest einen Tippfehler).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.12.2023 15:01:06 Gelesen: 44649# 2790 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 10.8.1872 von Herrn Schleggi aus Kübelberg bei Schönenberg, spediert an Herrn Adam Mauckel in Neustadt an der Haardt, dort kam der Brief am nächsten Tag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Schönenberg (Winkler 20a) verwendet 1872-79 sowie zur Ankunft mit dem Halbkreisstempel von Neustadt a/H in blau (Winkler 14) verwendet 1868-76.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 27.12.2023 17:40:54 Gelesen: 44270# 2791 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 9.4.1865 von J.W. Schienerer aus Fürth, spediert an Adolf Rabinske in Berlin wo der Brief am 10.4.1865 zur Ausgabe kam.

Der Brief wurde als Rechnung verschickt, was mich irritiert, im oberen Teil werden 463 Thaler 11 ausgewiesen unten stehen dann 93 Gulden, welche Ware wurde in der Rechnung angegeben?

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.11 zu 9 Kreuzer für den Brief in der 1.Gewichtsstufe im Fernverkehr (Tarif von 1858), gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel von Fürth 145 und dem Halbkreisstempel Fürth (Winkler Nr.14, hohe Grotesk Schrift) verwendet 1865-1870, auf der Rückseite der kleine Ankunfts-Ausgabestempel von Berlin in blau.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 27.12.2023 17:51:20 Gelesen: 44266# 2792 @  
@ Gernesammler [#2791]

Hallo Rainer,

oben in der Rechnung stehen die gelieferten Posten in Thalerwährung und darunter die Commission, also das, was man in Zahlung genommen hat, in rheinischen Gulden.

Der Hammer ist aber das, was ganz unten steht im Inhalt:

"Noch erlaube (ich) mir die freundliche Bitte, beiliegenden Brief per Briefpost gefälligst an seine Adresse gelangen zu lassen und danke für verursachte Mühe aufs freundlichste; zu Gegendiensten gerne bereit".

Hier hat also ein bayerischer Versender einen Schmuggelbrief an einen Preussen beigegeben, den dieser wohl als günstigen Ortsbrief aufgegeben haben wird. Dergleichen Vermerke sind äußerst selten (ich habe in 30 Jahren der Sammelei über Contraventionen nur 3 weitere Briefe dieser Art kaufen können) und begehrenswert. Du bist ein Glückspilz!

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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