Tab. 1: Registratur der uns bekannten ungebrauchten Exemplare Wappenmarken mit Maschinen-Abklatsch
Tab. 2: Registratur der uns bekannten gestempelten Exemplare Wappenmarken mit Maschinen-Abklatsch Abb. 5. Inventar Nr. 5 Abb. 6. Inventar Nr. 8 Abb. 7. Inventar Nr. 11 Abb. 8. Inventar Nr. 14 Aufnahmen in den KatalogenIn den nur in zwei aufeinanderfolgenden Jahren herausgegebenen „Catalogue officiel de la Société de Timbrologie“ von 1904 und 1905 steht bereits beim 30 Centimes als Variante „double impression“ ohne Preisnotierung. Dem folgt die 6. Auflage des Freimarken-Katalog von Paul Kohl aus dem Jahr 1906 mit der Bezeichnung „Dopp. Druck“, allerdings ohne Bewertung. Von Hans von Rudolphi[11], der als Hauptbearbeiter des „Handbuch der Briefmarkenkunde“ – der Fortführung des Kohl Handbuchs – gilt, wird dann der Begriff „Doppelseitiger Aufdruck“ benutzt. Die 30 Centimes wird erstmals 1927[12] in den Katalogen der UTL aufgenommen, die 12½ Centimes kommt 1953 in der 30. und letzten Ausgabe der UTL hinzu. 1963/64 kommt dann in den Prifix-Katalogen die 2 Centimes hinzu. 1972 nahm der Prifix die 37½ Centimes auf und erst 1982 die 12½ Centimes, die wie bereits erwähnt schon vorher in dem letzten Katalog der UTL aufgenommen wurde. Die 10 Centimes fand unseres Wissens nie eine Erwähnung in einem Katalog. Vieles spricht dafür, dass wir hier jeweils von Erstentdeckungen bzw. Meldungen sprechen. Auffallend ist, dass die rückseitig bedruckten Marken jeweils gleichzeitig eine Bewertung für gestempelt und ungestempelt erhielten, eine Tatsache, die bei einer Neuentdeckung von einer einzelnen Marke bekanntlich unmöglich erscheint. Bis heute kennen wir nur die 30 Centimes in beiden Formen. Interessant in diesem Zusammenhang ist ein kleiner Zettel, der der 37½ Centimes-Marke beiliegt. Auf dieser befindet sich eine Anschaffungsnotiz von Raymond Goebel (Abb. 9) aus dem Jahr 1972, exakt dem Jahr der Aufnahme in den Prifix-Katalog. Vieles spricht dafür, dass die Aufnahme in den Katalog dieser Marke zu verdanken ist, die im Moment wohl als Unikat zu betrachten ist. Abb. 9. Notiz von Raymond Goebel bzg. der 37½ Centimes-Marke die wohl als Unikat gilt. BedeutungDie Wappenmarken mit Maschinen-Abklatsch sind sehr selten. Sie werden anders als z.B. im österreichischen Sammelgebiet literarisch so gut wie nicht erwähnt, der technische Prozess, der zu deren Entstehung führte, scheint nicht bekannt gewesen zu sein. Auf Auktionen waren sie so gut wie nie anzutreffen, mit Ausnahme der Sammlungen Seligson und „Melusina“. 2009 werden sie letztmals im Prifix katalogisiert. Die Bewertung, die in der Regel in etwa dem Doppelten der „normalen Marken“ entspricht, erscheint im Bezug auf die Seltenheit lächerlich. Wir möchten nicht behaupten, dass unsere Registratur von 14 Exemplaren als vollständig zu betrachten ist, wir glauben aber auch nicht, dass sie noch um viele Exemplare ergänzt werden wird. Marc Schaack Olivier Nosbaum[1] U. Ferchenbauer, Österreich 1850–1919. Spezialkatalog und Handbuch (Wien 1990), 5. Aufl., 124.[2] Ein Bogenabklatsch, bei dem druckfeuchte Bögen nicht getrocknete Farbe auf die darüberliegenden Bögen abgeben, kommt bei den Wappenmarken nicht in Frage, da in diesem Fall das Markenbild in der Regel nicht deckungsgleich ist.[3] Begriffslexikon der Philatelie. Philatelistische Begriffsbestimmungen und Erläuterungen. https://www.bpp.de/wissen/philatelistische-begriffsbestimmung/ (Stand 15.1.2021).[4] Die Luxemburg Lieferung wurde angekündigt in „Der Philatelist“ (Dresden), vom 15. Juni 1890.[5] R. Muller et O. Nosbaum, Les timbres-poste du Grand-Duché de Luxembourg. Essais & Epreuves Retouches Réimpressions (Luxemburg 2014).[6] J.-P. Reis, Statistique historique du Grand-Duché de Luxembourg – Administration des postes et des télégraphes – histoire des postes, des télégraphes et des téléphones (Luxembourg 1897), 218-220.[7] Sammlung „Melusina I“: Soluphil 110, 20.2.2009, Los 962.[8] Sammlung Seligson: Corinphila 68, 25–30.10.1982, Los 5234; Sammlung „Melusina III“: Soluphil 113, 23.4.2010, Los 1221.[9] Sammlung Seligson: Corinphila 68, 25–30.10.1982, Los 5235.[10] Sammlung Seligson: Corinphila 68, 25–30.10.1982, Los 5213; Sammlung „Melusina III“: Soluphil 113, 23.4.2010, Los 1268.[11] Verein Handbuch der Gemeinschaft der Briefmarkenkunde e. V. (Hrsg.), Handbuch der Briefmarkenkunde (Berlin 1944), 18.[12] Der Prinet-Katalog nimmt sie erst in der 7. Ausgabe von 1948 auf.