Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 13.10.2008 07:50:06 Gelesen: 1200895# 68@  
Vollstempel macht die Marke wertvoll

Schwäbische Zeitung, Laichingen (09.10.08) - Etliche Objekte der Begierde haben beim Tauschnachmittag des Laichinger Briefmarken- und Münzenclubs die Besitzer gewechselt. Vor allem passionierte Sammler kamen zu dem Tauschtag ins Laichinger "Waldstadion", nicht nur zum Tauschen, auch um zu schauen und sich zu informieren.

Angeregt tauschten sich Briefmarken- und Münzfreunde am Samstagnachmittag an den Tischen im Waldstadion aus. Für detaillierte Informationen waren Briefmarken- und Münzkataloge zur Hand. "Wir Sammler haben oft schon eine bestimmte Sammlung. Da gibt es Lücken, die man versucht zu schließen", erklärte Klaus Riebauer, der zweite Vorsitzende des Laichinger Briefmarken- und Münzenclubs. Länder- oder Motivsammlungen bilden dabei eigene Sammelgebiete, oder auch so genannte Perfins, führte Riebauer aus; das sind von Händlern oder Firmen gelochte Marken, die Zeichen wie Monogramme zeigen.

Keine Lochung, sondern der geschnittene Rand ist eine der Besonderheiten der Schweizer Briefmarke "Rayon I", die Norbert Beck mit Siegfried Böhm tauschte. Der Metzinger Beck war bereits das dritte Mal in Laichingen zum Tauschtag. Er interessiert sich wie der Ehinger Böhm für Schweizer Briefmarken.

In einer Steckkarte neben einem Briefmarkenalbum steckte die "Rayon I", die beide Sammler konzentriert betrachteten. "Rayon, das ist eine Streckenangabe. Ein Rayon waren 30 Kilometer", bemerkte Böhm zur Marke von 1851.

Neben den anderen Marken mit gezahnten Rändern stach die geschnittene Marke mit dem Schweizer Kreuz deutlich heraus. An dieser und anderen Schweizer Marken gefällt Beck und Böhm zudem, dass sie schön gestempelt sind. "Laut Anweisung der Postdirektion", erläuterte Beck, dies sei wichtig, denn: "Die Briefmarke mit einem viertel, einem halben oder einem nicht lesbarem Stempel ist nicht so wertvoll wie eine mit Vollstempel."

Geld fließt nicht

Geld floss bei dem Tausch zwischen Beck und Böhm nicht, vielmehr bekam Beck eine andere Marke für seine "Rayon I". Unter Sammlern werde im Normalfall nicht bezahlt, vielmehr tatsächlich getauscht, betonte Beck. Neben der Schweiz interessierten sich die Briefmarkenliebhaber für deutsche oder französische Marken, sowie für Motive wie Leuchttürme, Mozart oder Hundertwasser.

Motive zierten neben Zahlen auch die präsentierten Münzen. "Der große Boom sind die Euro-Münzen und zwar sofort, seit sie herausgekommen sind", berichtete Klaus Riebauer. Entscheidend seien Jahrgänge, Länder und Prägeanstalten.

Daneben gab es auch alte D-Mark-Münzen und sogar antikes Geld aus der Römer-Zeit. Bewundert wurden dabei Raritäten wie der in Rom geprägte Denar aus dem Jahr 140 nach Christus, der Kaiser Valerius zeigt.

Vor allem Vereinsmitglieder und regelmäßige Sammler tauschten und informierten sich bei dem jährlichen Tauschnachmittag des Vereins. "Ich vermute, dass das Wetter den einen oder anderen abgehalten hat zu kommen", vermutete Riebauer als Grund für die geringere Zahl der Hobbysammler in diesem Jahr.

(Quelle: http://www.szon.de/lokales/ulm/laichingeralb/200810090326.html)


 
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