Thema: Hessen: Stempelmarken
jmh67 Am: 13.02.2015 22:01:56 Gelesen: 5638# 5@  
Das sind keine Briefmarken, sondern Bescheinigungen über entrichtete Gebühren oder Steuern. Es sind noch nicht einmal richtige "Stempelmarken" (eine Bezeichnung für solche fiskalischen, also dem Staat zur Verrechnung dienenden Marken), sondern Etiketten, auf denen ein Stempel mit der passenden Gebührenhöhe abgeschlagen wurde. Vielleicht wurden diese auch auf Vorrat hergestellt, aber nicht in der Art oder Auflagenhöhe wie die eigentlichen fiskalischen Marken.

Es war und ist ja üblich, dass man für die Ausstellung bestimmter Dokumente (wie heute Ausweise und Führungszeugnisse) etwas bezahlen muss, und das wurde mit diesen Etiketten quittiert. Zur Entwertung hat man dann einfach darüber hinweg geschrieben. Der obere Abschnitt trägt ja auch noch einen Abdruck eines Gebührenstempels direkt auf dem Papier. Man sprach auch davon, dass bestimmte Dokumente auf "gestempeltem Papier" geschrieben werden mussten, oder dass man "Stempeltaxe" zahlen musste.

Der Silbergroschen (SGR) (1/30 Taler) galt von 1821 bis 1873 und ist eine preußische Münze, in Braunschweig und Hannover hatte man bis 1857 noch 24 Gute Groschen auf den Taler gerechnet.

Vielleicht hilft das weiter.

Jan-Martin
 
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