Thema: Rohrpostbelege
Schmuggler Am: 16.10.2008 18:49:52 Gelesen: 1411490# 178@  
Erst lesen, dann denken - ich machs auch gaaaaanz kurz:

Im Jahr 1843 erfand Herr Bain einen sogenannten "Flachschreiber", 1847 Bakewell das walzenförmige Gerät zu einer "Bildübermittlung": Es ging um die technische Möglichkeit, ein Bild oder einen Text "wie im Original" zu erstellen, es über eine Stromleitung zu transportieren und wie eingegeben so auch wieder zu lesen.



1863 richtete Caselli die erste öffentliche Bildtelregraphenlinie zwischen Paris über Lyon nach Marseille ein.



1921 gelang es erstmal, eine Zeichnung (= Bild) von Europe via Unterseekabel in die USA zu senden. Ab 1924 war es bereits möglich, kurze Texte in Bildform zu übertragen. Auch von Berlin. Das Ergebnis ist nicht toll anzusehen, dennoch technisch eine Meisterleistung:



Das verwackelte ist "echt"! :-))

So sah das für den Empfang der Übertragung konzipierte Gerät aus:



Bereits Ende 1927 sah das Endergebnis bedeutend besser aus, zumal Text UND Bild auf einer Seite standen:



Was hat das aber alles mit der Rohrpost zu tun ?

Der private Absender konnte ebenfalls ab dieser Zeit sein privates Bildtelegramm an einen Empfänger senden, meist wars die Familie oder SEHR gute Freunde - per Briefpost. Die Umschläge zu diesen Sendungen sind heute die wohl rarsten porto- und gebührenfreien Dokumente,



hier zusätzlich per Rohrpost 1928 vom HTA über SW 61 nach Tempelhof befördert und bestellt.

Anläßlich eines Philatelistentreffen in Berlin (war es 1938 ?) wurde diese Möglichkeit erst richtig populär - der Umschlag zu diesen Sendungen, ob per Rohrpost oder Zeppelin befördert, ist in allen Fällen heute sehr beliebt und begehrt.

Ja, ja - die Rohrpost ... :-))
 
Quelle: www.philaseiten.de
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