Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 11.03.2015 15:01:15 Gelesen: 255122# 9@  
Liebe Sammlerfreunde,

heute mal ein kleiner, verdeckter Schatz.



Geschrieben im wunderschönen Wien am 5.9.1860 war ein einfacher Brief nach Feldkirch im Vorarlberg aufgegeben worden, der nach der innerösterreichischen Vorschrift mit 15 Nkr. für Briefe über 20 Meilen korrekt frankiert worden war.

Am Folgetag war er in Salzburg und hatte bis dorthin nur österreichischen Boden betreten. Aber schon die Station Salzburg zeigt, dass man das Briefepaket nicht bis Feldkirch schnüren konnte, sondern von Salzburg aus über Bayern leitete, weil die bayerische Bahnpost einfach schneller war, als der Einzeltransit innerösterreichisch, also von Hand zu Hand des jeweiligen Postlers.

Daher verwundert es nicht, dass er schon am Folgetag in Bregenz war und von dort (leider ohne Ankunft Stempel) nach Feldkirch verbracht wurde.

Für die Leitwegsungläubigen unter uns: Wäre er nie über Bayern gelaufen, hätte er auch keine Bregenzer Stempel erhalten, denn von Wien und Salzburg aus lag Feldkirch deutlich näher, als Bregenz. Wegen des geschlossenen Transits des Salzburger Briefepakets durch Bayern sehen wir natürlich keinen Bahnpoststempel.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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