Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 20.10.2008 07:23:59 Gelesen: 1200969# 76@  
Der Postgeschichte auf der Spur

Borkener Zeitung -at-, Warendorf (14.10.08) - Sie nennen sich Philatelisten, ihre Leidenschaft geht jedoch viel weiter: Die rund 15 Mitglieder des Warendorfer Briefmarkenclubs sammeln nicht nur Postwertzeichen, Stempel oder alte Karten, sie sind auch der Warendorfer Postgeschichte auf der Spur.

Im Album von Hans Rennemeier findet sich zum Beispiel ein uralter Brief, Poststempel: Warendorf 1799. „Das ist der erste Poststempel aus Warendorf“, erklärt Hans Rennemeier, „den gab es überhaupt nur zwischen 1795 und 1803, als die Franzosenzeit begann.“ Gut sortiert hat der Sammler seine Schätzchen, ab Ende November sollen sie Teil einer Ausstellung der Altstadtfreunde über die Sammelleidenschaften der Warendorfer sein.

Und gesammelt wird viel bei den Warendorfer Philatelisten. Getauscht aber eher weniger. „Wir sind ein kleiner Klub“, erklärt Dieter Krenger, „da kennt man die Bücher der anderen ziemlich gut.“ Das Tauschpotenzial ist also bald erschöpft. Die uralten Dokumente möchte man wohl ohnehin nicht aus der Hand geben.

Aber auch für die neuere Geschichte interessiert sich der Briefmarkenclub, vor allem für die Nachkriegszeit – posthistorisch versteht sich. Im Juni 1945 gaben die Alliierten den Postverkehr wieder frei. Der erste erhaltene Poststempel aus Warendorf datiert aber vom 8. August des Jahres. „Warum der Briefverkehr erst so zögerlich wieder anlief, ist uns ein Rätsel“, sagt Rennemeier, und fügt hinzu: „Wir würden uns sehr freuen, wenn uns ein Zeitzeuge das erklären könnte.“

Beim monatlichen Treffen werden dann aber doch noch dicke Alben mit bunten Marken ausgepackt, wie man sich das als Laie vorstellt. „Neben Marken, Stempeln und Postkarten tauschen wir auch Erfahrungen aus“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Werner Zeppich. Etwa, wo es Marken zu den besten Preisen gibt. Das Internet rangiert da ganz weit vorne. „Ebay ist oft viel günstiger als der Händler“, hat Hans Rennemeier entdeckt.

Viele der Mitglieder haben schon in ihrer Kindheit ihre Sammellust entdeckt. Jetzt sind die meisten Rentner, Nachwuchs gebe es kaum, bedauert Zeppich. Die Jugendlichen beschäftigten sich irgendwann mit anderen Dingen. Es gibt aber Hoffnung, denn auch ihn hat die Sammellust im Alter von 50 Jahren noch ein zweites Mal gepackt.

Jetzt trifft er sich jeden zweiten Samstag im Monat von 14 und 16 Uhr im Pfarrheim St. Laurentius mit den Mitgliedern zum Tauschtag.

(Quelle: http://www.borkenerzeitung.de/lokales/kreis_warendorf/warendorf/723312_Der_Postgeschichte_auf_der_Spur.html)



Werner Zeppich und Hans Rennemeier (r.) tauschen nicht nur Briefmarken, sondern auch Postkarten und Sonderstempel. Foto: Tepper
 
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