Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia
stampmix Am: 22.03.2015 16:49:38 Gelesen: 436456# 382@  
@ briefmarkenwirbler24 [#381]

Hallo briefmarkenwirbler24,

erstmal wünsche ich dir eine schnelle Genesung - sende die Restviren doch einfach auf deine Festplatte und putz sie dann weg.

Zu deinem schönen Brief:

Wenn der Leitweg nicht sicher belegbar ist, sind Vermutungen über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der erste Ansatz zur Eingrenzung und Bestimmung. Bei deinem Brief wegen des nicht passenden Stempelabschlages in Paris:

1. Entweder hat bei dem Eingang der geschlossenen Pakete eine Verwechslung (Anm:des Eingangsstempels) stattgefunden.

2. Oder, wie Ralph schon vermutet hat, der Brief wurde versehentlich nach Belgien geleitet und musste anschließend, nachdem die belgische Post den Fehler bemerkt hatte, nach Paris weitergeleitet werden.


Hier hat dein Brief durch die gut lesbaren Stempelabschläge aber noch erhebliches Potential. Erstmals in einem Bahnpostabteil auf der Strecke Sion/Sitten - Geneve am 6.12.68 um 4 Uhr mit Aufgabestempel bearbeitet, erhielt er um 11 Uhr einen Durchleitungsstempel in Geneve. Soweit alles klar.

In den Jahren 1840-1870 hat sich das Einsenbahnnetz in Europa enorm entwickelt, sodass die Hauptlinien im wesentlichen ausgebaut waren. So ging dein Brief auf die ca. 600 km lange Reise über Macon nach Paris, was damals in etwa einer Reisezeit von ca. 15 Stunden entsprach. Insoweit passt das auch gut zu dem Ankunftstempel Paris vom 7.12.68.

Die mutige Hypothese, dass der Brief versehentlich im Paketschluss nach Belgien gesandt wurde, lässt sich aufgrund der Chronologie kaum halten. Er hätte in Paris am 7.12. in Richtung Belgien umexpediert werden müssen, dann in Belgien die Fehlleitung erkannt und der Brief bis zum Abend des 7.12. insgesamt weitere 500 km befördert werden müssen. Ich halte diese Möglichkeit für äusserst unwahrscheinlich.

Nun ja, jetzt liegt es an dir, diese Überlegungen abzuwägen und bei der Briefbeschreibung zu verwenden.

mit bestem Gruss
stampmix
 
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