Thema: DDR Bahnpoststempel mit SbPA
drmoeller_neuss Am: 25.03.2015 13:28:44 Gelesen: 6683# 4@  
Wie schon geschrieben, wurden die Marken bei der Aufgabe in 701 Leipzig versehentlich nicht entwertet. Das wurde im Luftpostleitamt in 107 Berlin am 03.04.1969 nachgeholt. Interessant ist der Stempel mit der alten Postamtsbezeichnung NW7, die zum Zeitpunkt der Entwertung bereits vier Jahre überholt war.

Dann kam der Brief am 08.04.1969 nach New York und hat zwei rote amerikanische Eingangsstempel erhalten, einer davon vom J.F.K (= John F. Kennedy) Flughafen. Mit der Ortsbezeichnung "Frankfurt" konnte man in den USA nichts anfangen, einen Ort "Frankfurt" gibt es nicht, und "Frankfort" gibt es in einem Dutzend Bundesstaaten. (http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfort) Die amerikanische Post hatte aber keine Lust und auch nicht den Sinn dahinter gesehen, alle Frankforts der Reihe nach abzuklappern. Also ging der Brief ohne die Lagerfrist für postlagernde Sendungen abzuwarten wieder postwendend zum Absender zurück. Am 01.05.1969 haben die Berliner und die Staatsführung der DDR ausgiebig mit Umzügen den 1. Mai zelebriert, bis auf einige Angestellten bei der Deutschen Post, die sich am 01.05.1969 um diesen Brief kümmerten. Angesichts der Feierlaune dachte man an einen Fehler bei der Deutschen Post und hat den Brief ins westdeutsche Frankfurt weiterbefördert. Zunächst ging es mit dem Zug nach Leipzig und von Schkeuditz per Flugzeug nach Frankfurt am Main. Dort hat der Brief am 07.05.1969 brav alle Stationen einer Eilsendung durchlaufen, vom Flughafen über das Telegrafenamt (TA) bis zum Zustellpostamt. In Frankfurt am Main hat man dann noch die Lagerfrist abgewartet, so dass der Brief am 12.05. wieder in Leipzig eingetroffen ist, was der Ankunftstempel auf der Vorderseite dokumentiert.

Soweit meine Interpretation. Das Porto kann ich auch nicht erklären, alleine Eilzustellung und Einschreiben hätten 1,-- M gekostet, also mehr als insgesamt verklebt wurde.
 
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