Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
volkimal Am: 29.03.2015 09:50:28 Gelesen: 291086# 107@  
Hallo zusammen,

durch Edmund Stein und die Belege von den Azoren bin ich wieder zur Familie Hentschel gekommen. Daher will ich jetzt mit dem Leben von Urgroßvater Oswald Hentschel beginnen.



Urgroßvater Oswald Hentschel studierte in Berlin Chemie. Er wollte sich ursprünglich der akademischen Laufbahn zuwenden, bis ihn ein Zufall in die Zuckerindustrie führte. Bereits nach kurzer Chemiker- und Assistentenzeit in Eisleben wurde ihm im Jahre 1889 die Leitung der Zuckerfabrik Ackendorf (bei Haldensleben) anvertraut, die er namentlich in Bezug auf die Verdampf- und Verkochstation mit Erfolg zeitgemäß umbaute.



Die Zuckerfabrik Ackendorf wurde 1864 gegründet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten infolge des deutsch-österreichischen Krieges etablierte sich das junge Unternehmen. Moderne Technik (1870 wurde der erste Dampfpflug eingesetzt) und der vortreffliche Boden der Gutenswegener Feldflur brachten hohe Erträge und raschen Erfolg. Das Unternehmen trug maßgeblich zur Förderung des Straßen- und Wegebaus in der Feldmark bei.



Das 75jährige Bestehen der Poststempelgilde im Jahre 2003 wurde in Haldensleben gefeiert. In diesem Zusammenhang konnte ich den Nachbarort Ackendorf besuchen. Die Zuckerfabrik stand noch, der Betrieb war aber inzwischen stillgelegt. Aus Ackendorf sind von Urgroßvater leider keine Belege erhalten geblieben. Inzwischen konnte ich aber diese Ansichtskarten mit Abbildungen der Zuckerfabrik kaufen. Mit der Eröffnung der Kleinbahnstrecke Neuhaldensleben – Eilsleben (an der Bahnstrecke lagen insgesamt fünf Zuckerfabriken) wurde am 25.10.1887 in Ackendorf eine Postagentur eingerichtet. Dort wurde die Karte 1920 abgestempelt.

Viele Grüße
Volkmar
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/2750
https://www.philaseiten.de/beitrag/103779