Thema: (?) (2877) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
roteratte48 Am: 02.04.2015 16:01:13 Gelesen: 1028768# 542@  
Mein kleinster bayerischer Altbrief - und die Fragen, die er aufwirft.

Ich bilde das Briefchen hier mal ab (ca. 8,6 x 4,7 cm groß, kaum größer als eine Streichholzschachtel).



Gerichtet ist er an Fräulein Caroline von Seckendorff, Auf der Eremitage; geschrieben wurde er im August 1796. Links unten "mit einem Glas bel. Räucherpulver". Keine Ortsnennung, kein Absender, keine postalischen Stempel oder Vermerke.

Der Ort ist sicherlich Bayreuth, dort gibt es sowohl eine Eremitage als auch zu dieser Zeit einen Minister von Seckendorff. Aber was war wohl mit der Beförderung? Wenn keinerlei postalische Behandlung zu ersehen ist - gab es in Bayreuth im ausgehenden 18. Jhdt. eine (private) Botenpost? Ist es, dem Vermerk l.u. folgend, ein Paketbegleitbrief? Rückseitig findet sich ein kleines Lacksiegel, das wohl ritterschaftlich sein könnte - lässt es Schlüsse auf den Absender zu (der im Text nur mit "M" unterzeichnet)? Im Text (sehr freundschaftlich und mit Verehrung verfasst) schreibt er : "um Sie für dieses lange Warten für die Folge zu entschädigen, sollen Sie womöglich jeden Post-Tag einen Brief von mir haben" - also vielleicht Stadtpost?

Hier noch der Text des Briefes - mir hat er bei der Beantwortung der Fragen nicht weiter geholfen:





Mal richtig gespannt bin - Liebe Grüße - Rolf
 
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