Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 24.10.2008 08:23:19 Gelesen: 1200455# 80@  
Gezackte Schätze öffnen Blick für die Welt - Glauchauer Philatelisten richten zehnte Westsachsenschau aus - 150 Jahre Eisenbahnstrecke als Thema

Freie Presse, Glauchau (19.10.08) - Mehr als nur ein Hauch Nostalgie hat am Wochenende die Räume der Glauchauer Sachsenlandhalle durchzogen. Eisenbahn- und Briefmarkenfreunde erweckten zusammen das goldene Zeitalter der Postbeförderung und des Schienenstranges. So stand bei der zehnten Westsachsenschau des Landesverbandes Sächsischer Philatelisten anlässlich des Tages der Briefmarke das 150. Jubiläum der Eisenbahnstrecke Chemnitz-Zwickau im Mittelpunkt. Sogar eine Sonderfahrt mit Postbeförderung von Glauchau nach Gößnitz wurde angeboten und für Sammler gab es Sonderstempel. Aufgrund der zahlreichen Besucherresonanz konnte Veranstaltungsleiter Werner Ulbricht, Chef des Philatelistenvereins Glauchau, ein positives Fazit ziehen.

Bis zur Eröffnung am Freitag waren noch Schaukästen gefüllt worden. "Mit so einer Fülle an interessantem Material hatten wir im Vorfeld nicht gerechnet", erklärte Ulbricht. Mit der Schau, die erste dieser Größe in Glauchau seit 28 Jahren, wollen die Organisatoren vor allem auch Kinder und Jugendliche erreichen, damit ihr Hobby nicht ein ähnliches Schicksal nimmt wie die Briefmarken, die immer seltener geklebt werden. So gab es am Stand von Joachim Winkler viele Tipps für angehende Philatelisten. "Ich habe mit fünf Jahren begonnen, Briefmarken und Postkarten zu sammeln", erklärte der Lobsdorfer und bis heute ist der Religionslehrer seiner Sammelleidenschaft treu geblieben. "Man sollte sich allerdings auf Themenbereiche spezialisieren. Bei mir ist es Martin Luther und Israel", verriet Winkler. Mit dem Internet sei nicht nur die elektronische Post entstanden, es entwickelte sich auch eine riesige Plattform zum Verkauf und Tausch der gezackten Objekte der Begierde. "Ich habe auch schon viel ersteigert. Wichtig ist es seine finanziellen Grenzen zu kennen und aufzupassen, dass man keine Fälschungen angedreht bekommt", weiß der erfahrene Sammler.

Vor allem in der Grundschule kann der Religionslehrer die Begeisterung bei Kindern wecken. "Briefmarken gibt es zu jedem Thema. Jungs sammeln sie mit Fußballern und Mädchen mit Blumen. Das Hobby öffnet einen Blick in die Welt und kann eine gute Allgemeinbildung begründen", erläutert Winkler. Bei Quizsendungen im Fernsehen habe er manche Antwort gewusst, weil er dazu eine Briefmarke hat. Diese Erfahrung kann Reinhard Heisig bestätigen. Er bemüht sich um Nachwuchs bei den Zwickauer Briefmarkenfreunden. Dass gute Briefmarkensammlungen heute bereits für wenig Geld zu bekommen sind, sieht er genauso wenig als ein Problem wie Winkler. "Für einen echten Philatelisten geht es doch nicht um den materiellen Wert, sondern um die Freude beim Sammeln", so der Lobsdorfer und die könne einem schließlich niemand nehmen. (tmo)

(Quelle: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/ZWICKAU/GLAUCHAU/1384396.html)



Foto: Wiegand Sturm

Die zwei Sonderausgaben mit den beiden Sonderstempeln zur Briefmarken und Eisenbahnausstellung präsentieren Werner Ulbrich (links) und Harald Gehrt vom Glauchauer Philatelistenverein.
 
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