Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 27.10.2008 08:22:34 Gelesen: 1200637# 83@  
Phyletische Philatelie

Von Thomas Stridde

Thüringer Landeszeitung, Jena (26.10.08) - Ein feine Verneigung vor Jena als "Stadt der Wissenschaft 2008" und insbesondere vor dem gerade 100 Jahre alt gewordenen Phyletischen Museum: Die AG Junge Briefmarkenfreunde Jena hat die samstägliche Herbstbörse des "Jenaer Philatelisten e.V." in der Mensa am Philosophenweg genutzt für die offizielle Erstherausgabe eigener Briefmarken. Zusätzlicher Anlass: die erstmals an Jena vergebene Ausrichtung des Thüringer "Tages der jungen Briefmarkenfreunde".

Die Marken zeigen auf einem Viererbogen Abbildungen aus dem Medusensaal und auf einem Sechserbogen Ausstellungsstücke des Museums - vom Schulterblatt des Grönlandwals bis zum Skelett des Haßlebener Auerochsen. "Eigene Briefmarken herausgeben - das ist eigentlich völlig utopisch", sagte Lutz Thormann, 28-jähriger Kulturwissenschaftler, der die AG gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Nicole Bergner (25, Zahnmedizinstudentin) vor einem Jahr in Winzerla gegründet hatte. Doch habe das Phyletische Museum die Bildrechte kostenlos überlassen, so dass der Regionale Briefservice Jena RBS als entscheidender Partner leichter agieren konnte.

RBS-Inhaberin Martina Schütze und ihr mithelfender Ehemann Dietmar überließen kostenlos 1000 Bögen (500 pro Variante) unter der Maßgabe, dass die Marken Name und Preisstufe von RBS tragen. Und: Lutz Thormanns Bruder Martin, studierter Mediendesigner, steuerte von San Francisco aus die Entwürfe für die Briefmarken bei. Ein Teil der 1000 Bögen wird fortan im Phyletischen Museum verkauft, wobei 75 Prozent des Erlöses der AG zugute kommen und 25 Prozent dem Förderverein des Museums.

Dietmar Schütze berichtete am Sonnabend, dass insgesamt 800 Bögen je Motiv erstellt wurden und auch das bei RBS verbliebene Quantum - 300 je Motiv - helfen könne, Jenas Ruf zu mehren. Schließlich habe man weltweit 300 Stammkunden, sogar in Brasilien und Japan. Wer Briefe mit der "Phyletischen Philatelie" verschicken will, muss beachten, dass der Versand ausschließlich über den RBS und dessen Kooperationspartner läuft: so genannte Akzeptanzstellen, wovon es zwei in Jena und zehn im SHK gebe. Schließlich springe RBS dort ein, wo die Post ihr Netz ausdünne, erläuterte Dietmar Schütze. Insofern werde RBS auch in Jena noch zulegen.

In der AG drehe sich "sehr viel, aber nicht alles" um Briefmarken, sagte Lutz Thormann. Für die derzeit acht Kinder sei das pro Monat einmalige Treffen im Freizeitladen Winzerla (nächste Termine: 21. November und 19. Dezember, jeweils 16 Uhr) vor allem ein soziales und zugleich kostenloses Projekt. Zum Programm gehören auch Wochenendfahrten oder etwa Bowling-Abende. Und natürlich, so erläuterte Lutz Thormann, seien auch die Leute vom Jenaer Philatelisten-Verein glücklich - nach 20 Jahren Flaute bei der Jugendarbeit.

(Quelle: http://www.tlz.de/tlz/tlz.jena.volltext.rahmen.php?kennung=on1tlzLOKStaJena39746&zulieferer=tlz&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Jena&auftritt=TLZ&dbserver=1)
 
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