Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 29.10.2008 08:26:41 Gelesen: 1200958# 85@  
Da ging nicht nur die Post ab - Zur Herbstbörse gabs neben Briefmarken auch Fahrkarten zu bestaunen

Von Waltraud Nagel

Freies Wort, Hildburghausen (27.10.08) – In den Reihen ihres Vereins mangelt es – wie bei vielen anderen auch – an Nachwuchs, zu den regelmäßig stattfindenden Briefmarkenbörsen jedoch gab es wieder eine sehr gute Resonanz. „So zwischen 50 und 70 Gäste können wir jeweils eine Woche nach Ostern und am letzten Oktoberwochenende zu unseren Veranstaltungen begrüßen. Und diese Zahlen erreichen wir auch diesmal wieder“, war Karl-Heinz Pfeufer, Vorsitzender des Briefmarkensammler-Vereins Hildburghausen, gestern schon nach der ersten halben Stunde sicher. 15 Anbieter – Sammler und professionelle Händler aus Hildburghausen, aber auch aus Arnstadt, Meiningen, Sonneberg, Suhl oder sogar aus Heidenheim – hatten ihre Stände in der Aula des Gymnasiums Georgianum in Hildburghausen aufgebaut. „Das Gymnasium ist uns ein sehr zuverlässiger Partner und stellt uns schon seit Jahren Räumlichkeiten zur Verfügung“, betont Peter Nowak vom Verein.

Angeboten wurden nicht nur Briefmarken und Postkarten, die eigentlichen Sammelobjekte im Philatelistenverband. Selbst Überraschungseier, Kugelschreiber, Ex Libri oder Kopfbögen Hildburghäuser Firmen werden von Vereinsmitgliedern zusammengetragen. „Wen die Sammelleidenschaft einmal gepackt hat, der bleibt nicht nur bei den Briefmarken. Er kommt auch an anderen Dingen nicht vorbei, wenn sie thematisch in sein Sammelprofil passen“, sagt Siegmund Gutberlet, der ebenfalls zum Vereinsvorstand gehört. Sein Spezialgebiet sind Ansichtskarten und da wiederum alte Postkarten von Gaststätten in Hildburghausen. Mit dem Besitz der Karte allein sei es nicht getan, da werde dann auch die Geschichte der Kneipe gleich miterforscht. Inzwischen hat Gutberlet schon ein ganzes Buch zusammengestellt und hofft, es möglichst bald gemeinsam mit der Stadt verlegen zu können.

Hans-Dieter Opelt hat zur diesjährigen Herbstbörse der Briefmarkensammler aus aktuellem Anlass eine kleine Ausstellung unter dem Titel „Die Fahrkarte bitte!“ zusammengetragen. 41 Jahre war er selber bei der Bahn. Leider habe er erst 1988 mit Sammeln angefangen und dann gerade die kleinen Pappkärtchen quasi mit der Lupe suchen müssen. Bis zu Beginn der 70er Jahre seien die ja noch wieder eingesammelt worden. Als Lehrling habe er selbst in der „Wanne“ gestanden, wie die kleinen Schaffnerhäuschen genannt wurden, und die Karten zu Tausenden eingesammelt. Nie sei er auf die Idee gekommen, dass diese Fahrkarten mal zum begehrten Sammlerobjekt werden könnten. Richtige Raritäten hat Opelt in seiner Ausstellung, wie etwa einen Fahrschein für eine Postkutsche aus Napoleons Zeiten. Und aus dieser Epoche stamme auch das geflügelte Wort „Da geht die Post ab“, erklärt er. Auf den Fahrscheinen für Postkutschen stand nämlich: „Die Post geht ab um (beispielsweise) 16.45 Uhr.“ Opelt hat Exponate aus seiner reichen Sammlung auch für eine Ausstellung im Stadtmuseum zum Jubiläum der Werrabahn zur Verfügung gestellt hat. Die Schau wird an diesem Wochenende eröffnet.

Nächster Höhepunkt für Briefmarkensammler ist am 1. November, 13 Uhr, eine Briefmarken-Versteigerung, die Vereinsmitglied Peter Hodam initiiert.

(Quelle: http://www.freies-wort.de/nachrichten/regional/hildburghausen/hildburghausenlokal/art2480,890474)



Groß war der Andrang zur Herbstbörse des Briefmarkensammler-Vereins gestern Vormittag im Gymnasium Georgianum. Links im Bild Vorstandmitglied Peter Nowak.
 
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