Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
volkimal Am: 17.05.2015 09:37:30 Gelesen: 291080# 112@  
Hallo zusammen,

für die Maschinenfabrik Grevenbroich ging Urgroßvater im Jahre 1900 nach Spanien. Er sollte dort neue Zuckerfabriken errichten und leiten. Zunächst arbeitete Urgroßvater in Caniles, einem Ort ca. 100 km östlich von Granada. Seine Leistungen fanden auch bei den Spaniern höchste Anerkennung, zumal er es auch verstand, auf den eigenartigen Volkscharakter Rücksicht zu nehmen (Centralblatt für die Zuckerindustrie, Oktober 1909).




Auf der Foto-Ansichtskarte vom 28. Dezember 1901 seht ihr Urgroßvater in den Straßen von Caniles. Mit dieser Karte schickte er einen Neujahrsgruß an meine Großmutter. Leider wurden bei vielen Karten die Briefmarken abgelöst.



Diese Postkarte mit Antwortkarte schickte Urgroßvater 1902 an seinen Freund Artur Schallehn. Während der Auslandsaufenthalte von Urgroßvater kümmerte sich Artur Schallehn um die beiden Töchter, die damals in Gramzow (Uckermark) in einem Pensionat lebten.

Der eingedruckte Wertstempel zeigt das Bild von König Alfons XII (1874 - 1885). Diese Marke war aber nur bis 1889 gültig. Urgroßvater frankierte die Karte deshalb zusätzlich mit vier Marken, die das Bild des König Alfons XIII als Kadett zeigen. Er ist der 1886 nachgeborene Sohn von Alfons XII.



Die Briefmarken sind mit einem Rechteckstempel mit abgerundeten Ecken entwertet, einem sogenannten Carteria-Stempel. Unter Carteria (cartero = Briefträger) versteht man die Postagentur eines kleinen Ortes, die nur mit der Annahme oder Verteilung von Post betraut ist. Caniles besaß damals kein eigenes Postamt und daher keinen Ortsstempel mit Datum. Bei den Carteria-Stempeln aus Caniles wurden verschiedenen Stempelfarben benutzt, bis Mitte 1902 verschiedene blaue Farbtöne, anschließend schwarze Farbe.

Viele Grüße und einen schönen Sonntag
Volkmar
 
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