Thema: Steigende Preise bei Macau ?
0nickyet Am: 17.05.2015 18:19:25 Gelesen: 8810# 2@  
Zwar habe ich keine Kenntnisse über Macau, aber deinem Bericht zufolge scheint es ein weiteres Beispiel für eine aktuelle Geschäftsstrategie der Postverwaltungen zu sein: Zwar werden zahlreiche Neuausgaben veröffentlicht, diese aber im Verhältnis zum Bedarf in knapper Stückzahl. In der Folge sind die Neuausgaben rasch vergriffen, und wer nicht abonniert, muss bereits kurz nach Ausgabedatum erstens suchen, und zweitens tief in die Tasche greifen.

Für die Postverwaltungen passt diese Strategie in mehrfacher Hinsicht in die Zeit: Für die Bedarfspost sind abwechslungsreiche Motive, am besten für jeden denkbaren Anlass, das Gebot einer von digitalen Massenmedien an rasant wechselnde Themen gewöhnten Kundschaft. Zugleich lässt sich auf mittelfristige Absatzschwankungen recht gut reagieren. Für unvorhergesehene Nachfrage-Anstiege reicht es, eine Dauerserie aufrecht zu erhalten, deren Produktion im Bedarfsfall kurzfristig hochgefahren wird. Kurz: Der häufige Motivwechsel entspricht der Erwartung nicht sammelnder Briefmarkenkäufer, und die geringe Stückzahl dem Interesse der Postverwaltungen an hohem prozentualem Absatz.

Für Neuheiten-Sammler bleibt eigentlich nur das Abo zum Ausgabepreis, denn die Preissteigerungen nach Absatz des Bestandes sind das Ergebnis einer künstlichen Verknappung auf der Angebotsseite, aber nicht einer verstärkten Nachfrage etwa aufgrund der Popularität des Sammelgebietes oder der Schönheit, Seltenheit oder philatelistischen Bedeutung der Marken. Das bedeutet aber, dass langfristig die Preise sinken werden - denn langfristig werden die Preise von philatelistischen Kunden geprägt.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/7868
https://www.philaseiten.de/beitrag/106455