Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
DL8AAM Am: 20.05.2015 14:20:49 Gelesen: 269903# 162@  
@ drmoeller_neuss [#161]

dürfen für offensichtlich verfälschte Marken und Belege Atteste ausgestellt werden?

Warum nicht? Theoretisch kann die Aussage eines Attests auch sein: Fälschung. Ob das in der Praxis dann auch gemacht wird, ist eine andere Frage. Wenn ein Attest die Fakten korrekt beschreibt und attestiert ist das vollkommen in Ordnung. Ein ärztliches Attest kann (könnte theoretisch) auch attestieren, dass der Patient nur simuliert. ;-)

Das Attest ist inhaltlich nicht zu beanstanden, da alle Fakten korrekt wiedergegeben sind.

Naja, die Formulierung "Der genaue Zeitpunkt der Stempelung lässt sich nicht mehr feststellen" ist zwar korrekt, suggeriert (u.a. möglichen Käufern) in dieser bewusst gewählten Form aber auch, dass die Stempelung eben zeitlich auch korrekt sein könnte. Was eben bewiesenerweise eindeutig nicht sein kann. Dieser Punkt wäre eigentlich der wesentlichste Aspekt des Testats eines Potschtabeleges. Aber durch das (vermutlich) vorsätzliches Weglassen dieses Aspektes (des inzwischen bewiesenen Sachverhalts der nicht autorisierten Rückdatierung) wird eine mögliche Korrektheit des Abstempelung (vermutlich) bewusst offen gelassen.

Ein Testat, gerade über diese Ausgabe, MUSS eigentlich zwingend darauf direkt auch eingehen. Eine Formulierung wie "Bei dem Stempelabschlag handelt es sich um eine amtlich nicht autorisierte Rückdatierung des echten Tagesstempels. Der genaue Zeitpunkt der Stempelung lässt sich aber nicht mehr feststellen." wäre vollkommen korrekt und absolut nicht zu beanstanden. So wäre das ein wirklich rundes Attest, dass den heutigen Wissensstand widerspiegelt.

Auch durch Weglassen (hier sogar des wesentlichsten Punktes), kann man den Inhalt um 180° verfälscht rüberkommen lassen.

Gruß
Thomas
 
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