Thema: (?)(20) Ganzsachenabschnitte von Postkarten / Umschlägen auf Postbelegen
jmh67 Am: 22.05.2015 09:14:46 Gelesen: 23798# 12@  
@ Cantus [#11]

Ingo, du schreibst es selbst: Jeder kann sammeln, was und wie er es will.

Trotzdem will ich auch noch meinen Senf dazugeben und hinzufügen: Jedem steht es frei, Dingen einen Sammelwert und/oder einen Geldeswert beizumessen oder nicht. Der Sammelwert liegt immer im individuellen Ermessen und ist ideeller Art. Über den Geldeswert ist sowieso selten allgemeine Einigung zu erzielen. Den bestimmt bei solch nicht-essentiellen Dingen wie Sammelgegenständen der Käufer, sofern eine Sache überhaupt zum Verkauf gedacht ist.

Wenn Ganzsachenausschnitte als Frankatur zugelassen sind und so verwendet wurden, dann halte ich sie für eine Art Briefmarke und nicht für zerstörte Ganzsachen. Auch sonst (wenn man z. B. auf der Rückseite noch den Text der Postkarte oder des Faltbriefs sieht) würde ich zwar kein Geld dafür ausgeben, aber weggeschmissen werden sie bei mir auch nicht, zumal wenn es sich um ältere oder ausländische Stücke handelt, und wenn der Stempel komplett ist, dann schon gar nicht. Andere Zeiten oder Länder, andere Sitten. Da helfen keine Normen, weder in- noch ausländische. Auch die ausgeschnittene Ecke einer Postkarte von Anno Schrecklich aus Ruritanien erzählt mir eine (wenn auch unvollständige) Geschichte.

Selbst bei losen halbierten Briefmarken (mithin auch bei Ganzsachenausschnitten) könnte man unter Umständen feststellen, ob sie halbiert verwendet wurden oder nicht (Stempelfarbe auf der Schnittkante). Dies nur nebenbei, ob ich im Zweifelsfall diesen Aufwand treiben würde, weiß ich nicht. Ich hatte noch keine Halbierungen in der Pinzette.

Jan-Martin
 
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