Thema: Maschinentypen bei deutschen Klüssendorf-Halbstempeln
Carolina Pegleg Am: 31.05.2015 14:12:42 Gelesen: 7990# 1@  
Als Auswuchs meiner Sammlung kanadischer Klüssendorf-Stempel [1] interessiere ich mich natürlich auch für die deutschen Originale. Ich habe davon
mehrere hundert gesammelt, was angesichts des massenhaften Vorkommens über Jahrzehnte natürlich "gar nichts" ist.

Mir ist nun aufgefallen, bei Stempeln der 80er und 90er Jahre, dass zwei verschiedene Abstände zwischen Stempel und Entwerter regelmäßig vorkommen. Ca. 13mm, bei den oberen beiden Stempel, und etwa 4mm bei den unteren drei Beispielen.



Der schmale Abstand entspricht dem Abstand bei den kanadischen Stempeln, von denen bekannt ist, dass es sich um handbetriebene Tischgeräte handelt. Der kleinere Abstand scheint bei den deutschen Stempeln älter zu sein und generell auf kleinere Orte begrenzt, während der grössere Abstand später in Erscheinung tritt und anscheinend bei grossen Postorten vorkommt. Mehr kann ich aus meinem Material nicht ablesen. Wer kann dazu etwas mehr erklären? Ist der geringe Abstand charakteristisch für nur bestimmte Klüssendorf-Maschinen? So dass eine 'Spezialisierung' nur auf diese möglich wäre?

Generell gesagt: Ich sammele einiges an Maschinenstempeln, und der Ausgangspunkt der Betrachtung -- mein Urteil basiert hier darauf was veröffentlicht wird, und wie die Literatur organisiert erscheint -- erscheint mir grundsätzlich unterschiedlich zwischen den USA und Deutschland. In den USA steht typischerweise der Hersteller an der Spitze der Systematik, gefolgt von der Maschinentype, dann gefolgt von dem Erscheinungsbild oder Charakteristika des Stempels. Leider gibt es eine Reihe von weißen Flecken, aber im allgemeinen kann man eine Liste finden z. B. zu den (US) "Univeral-Stempeln des Modells K," in dem die charakteristischen Merkmale des Stempels dieser Maschine beschrieben sind, und dann alle Stempel alphabetisch gelistet sind -- egal ob mit normalem oder Werbestempeleinsatz.

Dem "Herstellerprinzip" wird in Deutschland auch für die klassischen Maschinenstempel gefolgt. Für die letzten hundert Jahre ca. 1915-2015 gibt es dann nur den Bochmann, wie es scheint, wonach nur Werbestempel gesammelt werden, während die Standard-Entwerter nicht erfasst zu sein scheinen. Da ist dann alles mit demselben Werbeeinsatzes dieselbe Katalognummer -- ungeachtet darauf ob es ein Universal, Klüssendorf oder sonstiger Hersteller ist, und von welcher Maschine der Stempel stammt. Der Grund dafür mag sein, dass das Erscheinungsbild teils identisch ist, oder Teile austauschbar waren, und daher eine Zuordnung zu einem bestimmten Modell nicht möglich ist (?).

Ich würde mich gerne etwas mehr mit den deutschen Stempeln beschäftigen, jetzt wo die Briefzentrumsstempel, die örtlichen Maschinenstempel zum abgeschlossenen Sammelgebiet gemacht haben. Allerdings würde ich gerne meiner Systematik treu bleiben, und mich auf bestimmte Hersteller oder Maschinen beschränken. Also nochmal gefragt:

Ist ein ca. 4mm Abstand in Verbindung mit einem "Kreisstempel mit Stegsegment oben" (oder dessen Vorgängern) charakteristisch für nur bestimmte Klüssendorf-Modelle, die so auch gesammelt werden könnten? Auch wenn sie in dieser Form bislang nicht systematisch erfasst sind.

Arno

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=875&CP=0&F=1
 
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