Thema: Moderne Postgeschichte: Int'l Remailing über Privatpostdienstleister
DL8AAM Am: 18.06.2015 14:56:36 Gelesen: 12157# 5@  
@ Mondorff [#4]

Rekord nicht, Deine 5-6 Wochen wären aber noch ein gutes Mittel. ;-)

Leider schreibst Du nichts zu der überklebten Marke, also können wir auch nichts über den Anbieter, der hier dahinter steckt, sagen. Neben kleineren, lokalen Firmen sind hier auch die großen, weltweit aktiven Spieler des globalen Postmarktes im Postkartenremailingbusiness zum Teil recht stark involviert, so u.a. TNT/PostNL/Spring, Swiss Post/ASENDIA und natürlich auch unsere Deutsche Post DHL. Wobei auch diese nicht immer unbedingt eine der schnellsten Beförderer ist. In [1] wird über einen Fall berichtet, da brauchte eine Ansichtskarte aus Feuerland (Argentinien), vor Ort über einen "DPAG/DHL"-Briefkasten eingeliefert, über Mexiko (UPU-Frankatur) nach Kanada mehr als zwei Monate. Lokal angepriesen "schneller als die argentinische Post", was wohl noch zu beweisen wäre. ;-)

Deine Karte liegt somit noch eher im akzeptabelen im Schnitt. ;-)

Für den modernen Postgeschichte-Philatelisten sind diese Karten aber alle mal interessanter als "Normale", offenbaren sie doch die oftmals sehr verschlungenen Wege des modernen Weltpost- bzw. Logistikmarktes. "Offiziell" veröffentlicht wird hier kaum bis nie einmal etwas, also bleiben nur echte gelaufene Bedarfsbelege zur philatelistischen Dokumentation der Nachwelt übrig.

Leider werden dabei meist die lokalen Privatpostbriefmarken im Zuge der späteren UPU-Frankatur bis zur optischen Unkennlichkeit überklebt, schade. Deshalb landen wohl die meisten Karten, nach dem Aushang in der Kaffeeküche, im Altpapier. Kaum jemand denkt dabei an eine belegrettende Weiterreichung an einen etwaigen briefmarkensammelnden Urgroßvater. ;-) Man müsste hier vielleicht mal versuchen diese Marken eher auf der linken Seite der Karte zu plazieren, so wie man das bei normalen, nationalen Privatpostsendungen ja üblicherweise auch tut.

Hervorhebenswert ist, dass (für mich) auf der Postkarte übrigens die eigentliche UPU-Frankataur fehlt. Bei dem Stempel handelt es sich, nach meinem "optischen Befinden" nach, lediglich um einen Maschinen-Entwertungsstempel. Ich kenne aber ähnliche Stempel der maltesischen Post, die dort (in rot) zur Frankatur eingesetzt werden, siehe http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/46298

Entweder hat man sich dort nur "vergriffen" oder es ist der Malta Post schlichtweg einfach egal: Porto kassieren, Stempel drauf und rinn in den nächsten Flieger. ;-)

Stell den Stempel ruhig mal in die Stempeldatenbank ein.

Beste Grüße
Thomas

[1]: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=41685
 
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