Thema: Rohrpostbelege
Schmuggler Am: 10.11.2008 19:37:44 Gelesen: 1409901# 217@  
Ein hübsches Foto konnte ich von der ArGe-Hauptversammlung mitbringen, entnommen dem Pracht-Bildband zur Gewerbe Ausstellung in Berlin, 1896.



Fotographischer Blick in die Haupthalle, hier auf dem Stand der Firma "Mannesmannröhren-Werke".

Was das mit der Rohrpost zu tun hat ?

Eine ganze Menge, deshalb erst die Vorgeschichte: Die ab 1875 verlegten Transportrohre hatten eine Länge von 3,75 Metern und ein Gesamtgewicht von max 36,5 kg Gewicht. Das Mindestgewicht betrug 35 kg: Damalige Präzisions-Walztechnik.

Die bei der Herstellung entstandene Fuge wurde verschweisst. Ab 1890 wurden die Rohre zusätzlich von aussen mit einem zusätzlichen Schutzanstrich versehen, der sog. Diamant-Farbe.

1885 erfand die Firma Mannesmann das nahtlose Rohr und lies es sich patentieren. Diese Rohre waren von höchstem Interesse, denn nach dem gleichen Verfahren liessen sich auch Kanonenrohre bauen. So war der Einkaufspreis, unter Berücksichtigung der Monopolstellung, erst einmal exorbitant.

Erst 1895 sank der Einkaufspreis und die Reichspostverwaltung verbaute in diesem Jahr erstmals nahtlose Transportröhren zwischen dem Rohrpostamt P 16(R 22) in der Köpenicker Str. und der Rohrpost-Betriebsstätte vom PA 33 in der Skalitzer Str. Der Test war so erfolgreich, dass in der Folge alle Leitungen nur mit nahtlosen Röhren erfolgte - und die spätere Entwicklungen ab 1920 währen ohne diese Erfindung undenkbar gewesen.

Letztendlich: Wenn Sie als Leser genau gucken, finden Sie diese nahtlosen Röhren in verschiedenen Formen alle im Bild wieder. Aber der "Rest" ist ja auch ganz nett anzusehen, oder ?!
 
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