Thema: China: Belege aus der Kulturrevolution 1966 - 1971
merkuria Am: 21.07.2015 16:44:06 Gelesen: 8144# 1@  
Mitte 2016 jährt sich der Beginn der Chinesischen Kulturrevolution zum 50. Mal. Die Zeitepoche von 1966 bis 1976 war wohl die bewegteste Zeit Chinas seit der Staatsgründung von 1949. Ich möchte hier bewusst keine geschichtliche Abhandlung über die Kulturrevolution verfassen. Geschichtlich Interessierten empfehle ich den Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturrevolution.

Vielmehr möchte ich in diesem Forum auf die philatelistische Seite dieser Zeitepoche aufmerksam machen. Betrachtet man sich den Michel Katalog China - Volksrepublik ab Mi Nr. 945 so fällt einem sofort auf, dass sich die Briefmarkenausgaben zumeist mit der Person Mao Tse Tung’s und dessen verordneten Politik befassen. Vor allem fallen uns aber die hohen Preise für die meisten Ausgaben dieser Zeit auf.

Die Preise widerspiegeln die Knappheit des Materials als Folge der fast völligen Abschottung des Landes sowie der Verteufelung der Philatelie als Auswuchs des Kapitalismus durch die Organe der Kulturrevolution. Einerseits wollte man nicht auf die propagandistische Wirkung von Briefmarken verzichten, andererseits war das Sammeln von Briefmarken aber gar nicht erwünscht.

Für den ausländischen China- Philatelisten stellten sich zu der Zeit zwei grosse Probleme:

1. Die Postversandstelle für Neuheiten in Peking lieferte bis Mitte 1966 die Neuerscheinungen zuverlässig in alle Welt. Mit Beginn der Kulturrevolution wurde dies immer unzuverlässiger und nach einer gewissen Zeit wurde der Versand sogar komplett eingestellt.

2. Bedingt durch die Wirren im Lande kam jeglicher geschäftliche oder private Postverkehr mit dem Ausland beinahe zum Erliegen, was das Sammeln von Belegen fast unmöglich machte.

Gerade bei diesem letzten Punkt möchte ich einhängen. Ich bitte alle Forum-Mitglieder, uns die allenfalls bei Euch vorhandenen China-Belege der Zeit von 1966 – 1971 hier zu zeigen. Ich mache hier den Beginn mit drei Belegen:



Ansichtskarte eines Besuchers der Internationalen Herbstmesse von Kanton (Guangzhou) gest. 6.11.1968 nach Oberkochen (D) Die Entwertung des Mao-Gemäldes war gemäss Anweisung der Post nur im unteren Randbereich ausserhalb des Gemäldes vorzunehmen. Eine Stempelentwertung auf das Gemälde wurde als Entehrung Mao's angesehen.



Zeitungsumschlag für den Versand der „Peking Rundschau“ gest. 16.1.1968 nach Stuttgart.



Drucksache von Lhasa (Tibet) nach Kathmandu (Nepal) gest. 28.4.1968
 
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