Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 22.07.2015 22:07:47 Gelesen: 563693# 343@  
@ 10Parale [#338]
@ zonen-andy [#335]

Hallo Andi,

Ghana ist bestimmt keine häufige Destination für Rumänien, wenn auch 1958 viel Postverkehr bestand.

Gehen wir 50 Jahre zurück ins Jahr 1908. Fritz Fruth aus Bukarest möchte seinem Kollegen einen ...-Gruss schicken und sendet dazu eine hübsche Postkarte mit einem Bild des Teatrul Lyric aus Bukarest.



Soweit ist das sicherlich nichts Besonderes. Auch dass die Postkarte zur Drucksache umfunktioniert wurde und damit nur mit 5 Bani frankiert werden musste, haben wir schon gesehen. Ganz bestimmt interessant ist aber die Adress-Seite der Karte. Erstens lernen wir etwas über den Absender: Fritz Fruth arbeitete vermutlich auf dem Konsulat von Rumänien und grüsste seinen Militärkollegen:

"an den Kanonier Herrn F. (?) Zehetmayr, Artillerie Zug, Deutsche Gesandschaft Schutzwache, Peking"

Die Karte ging also nach China, und erhielt einen schönen Ankunftsstempel PEKING (in kyrillischer Schrift). Welches fremde Postamt hat da wohl den Transport über Tausende von Kilometern durchgeführt? Es muss wohl die russische Post gewesen sein, ob (neben der rumänischen Post (siehe Aufgabestempel)) "in Kombination" mit noch weiteren Postverwaltungen, das weiss ich nicht genau. Möglicherweise hatte die russische Post 1908 auch ein Auslandbüro in Peking und die chinesische Post hatte rein gar nichts zu tun mit dieser Sendung. Die Karte lief "via Sibiria", was für die Zeit ein häufiger Transportweg war. Höchstens 9 Tage benötigte die Karte (Datum Abgangsstempel Bukarest nicht lesbar), handschriftlich aber 23.4.1908.



Für einmal ist also die Adress-Seite sicherlich viel interessanter als die Bildseite, obwohl die Frankatur dort angebracht wurde.

Schöne Sommertage wünscht
Heinz
 
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