Thema: (?) (21) Rumänien: Ein seriöses Briefmarkenland ?
10Parale Am: 25.07.2015 14:15:41 Gelesen: 21998# 13@  
Vor wenigen Stunden bin ich von meiner knapp 2-wöchigen Reise aus Rumänien zurückgekehrt.

Auf einem Nebenpostamt in Sibiu (Hermannstadt) konnte ich diesen Bogenausschnitt erwerben. Die einzelne Marke zu 14,50 RON (1 RON = 4,425 Euro) zeigt König Mihai und Königin Ana und ist dem rumänischen Königshaus gewidmet.

Ich möchte diese Anekdote hier einstelllen, weil sie zeigt auf eine gewisse Art und Weise auch weshalb auch ich der Meinung bin, dass Rumänien kein seriöses Briefmarkenland ist. Jeder soll sich daraus aber selbst seinen Reim bilden.

Komplette Bögen gab es gar nicht. Die vorhandenen postfrischen Briefmarken, die auf Lager waren, wurden in einer alten Unterschriftenmappe aufbewahrt. Als ich das Bogenrandstück auswählte, meinte die Postangestellte erstaunt: "Das kostet aber alles zusammen 116 RON". Ich sah wie sich in der hinter mir stehenden Schlange die Hälse reckten. Ich hatte das Gefühl, die Leute hielten mich für verrückt oder einen Exoten.

Kein Wunder, in Rumänien sind die Gehälter sehr gering, die Lebensmittel aber genau so teuer wie beispielsweise in Deutschland. Man muss also mit weniger Geld auskommen.

Meine Frau erklärte der Postangestellten, dass ich Sammler sei und ein kleines Andenken mit nach Hause nehmen wolle. Sie nickte und entgegnete, ok, es gibt aber wenige Sammler hier (Sibiu hat etwa 150.000 Einwohner). Mir gefiel das Motiv und ich steckte das Bogenteil in meine Tasche.

Ich verliess das Postamt mit einem seltsamen Gefühl. Ich betrachtete die rumänische Währung mit den Köpfen berühmter Dichter und Denker. "Seit froh", dachte ich mir "dass ihr eure eigene Währung habt". Griechenland und Rumänien sind wirtschaftlich gut zu vergleichen, aber ein Rumänien mit der Euro-Währung würde Europa nicht mehr verkraften.

Liebe Grüße

10Parale


 
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