Thema: Altdeutschland Preussen Belege
hajo22 Am: 23.08.2015 13:50:12 Gelesen: 629171# 370@  
@ Silbergroschen [#369]

Ein Briefsammler zahlt für einen Brief das, was er ihm wert ist, weil neben der Marke eine Vielzahl von weiteren Faktoren eine Rolle spielen. So kann eine lose gestempelt geringwertige Marke auf Brief aus bestimmten Gründen (z.B. Frankaturseltenheit) einen Spitzenpreis erzielen.

Deshalb kann man zwar schätzen, was eine komplette einwandfreie Serie der Kopfausgabe lose gestempelt - an den Katalogwerten orientiert - kostet, aber nicht was sie auf Brief erzielen könnte.

Ich halte die Nr. 13 auf Brief für unterbewertet, sie ist viel seltener als der Katalogwert im Vergleich zeigt. Schon die Auflagezahlen sind ein wichtiges Indiz dafür (Nr. 1 = 8,9 Mio.; Nr. 13 = 1,3 Mio. und die schon 2 Jahre nach der Nr. 13 erschienene "moderne" 6 Pfennige Adlerserie = rd. 17,5 Mio. Stück). Der Zeitgeschmack, also die Mode, hatte sich vom Regentenportrait auf das zeitlose Staatswappen gewandelt. Beim Ableben des Regenten mußte nunmehr keine neue Markenserie herausgegeben werden.

Anders ausgedrückt: Man kaufte lieber die Marken mit dem Staatswappen, als die Portraitmarken des 1861 verstorbenen Königs. Das dürfte vor allem die erst Ende 1859 ausgegebene 6 Pfg.-Marke ohne Wz. (Nr. 13) betroffen haben.

Diese persönlichen Anmerkungen sind meine Privatüberlegungen und stellen daher natürlich keine Allgemeingültigkeit dar.

Der von Dir gezeigte Ganzsachenumschlag mit der Nr. 13 ist ein schöner Beleg und war sicher nicht ganz billig.

VG, hajo22
 
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