Thema: Motiv Brücken
wajdz Am: 07.10.2015 22:13:02 Gelesen: 741579# 102@  
Als eine der ältesten führt die Weidendammer Brücke die Friedrichstraße bereits seit dem 17. Jahrhundert über die Spree. Anstelle der Holzbrücke wurde 1824-1826 eine der ersten gusseisernen Brücken Mitteleuropas an dieser Stelle errichtet. Ihre Bauteile wurden in der Königlich Preußischen Eisengießerei im oberschlesischen Gleiwitz gegossen und per Schiff nach Berlin transportiert. Im betriebsamen Berlin der Kaiserzeit genügten weder die Fahrbahnbreite (10m) noch die Belastbarkeit der Brücke den gestiegenen Anforderungen. Nach einem 1892 von Otto Stahn eingereichten Entwurf wurde die Brücke mit 22,5 Metern Breite großzügiger angelegt, als es die damalige Breite der Friedrichstraße erforderte. Von 1894 bis 1896 wurde dann die noch heute stehende Stahlkonstruktion mit aufwändigen Schmuckelementen fertiggestellt und in Betrieb genommen, die alte Brückenkonstruktion wurde im Frühjahr 1895 demontiert und in Einzelteilen nach Linum und Finow weiterverkauft.

1914 musste die Weidendammer Brücke dem Bau der U-Bahn weichen, wurde aber bis 1922 äußerlich unverändert, allerdings wesentlich breiter, wieder aufgebaut. Sie blieb im zweiten Weltkrieg vor Sprengungen verschont, sodass sie ohne ernsthafte Schäden weiter benutzt werden konnte. 1974/1975 und 1985 ließ die Ost-Berliner Stadtverwaltung umfangreiche Reparaturarbeiten ausführen, wofür größere Elemente auch zeitweilig ausgebaut und in Werkstätten überarbeitet wurden. 1992 bis 1994 erfolgte eine umfangreiche Sanierung, bei der unter anderem mangelhafte Abdichtungen, Korrosions- und Fahrbahnschäden beseitigt wurden. Bei der Grundsanierung der gesamten Brücke nach 1990 wurden alle Teile des Brückenschmucks wie die Adler, die Kandelaber oder das schmiedeeiserne Ziergitter nach historischen Vorlagen rekonstruiert. Die Brücke ist denkmalgeschützt.

MiNr 2974



MfG Jürgen -wajdz-
 
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