Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 21.10.2015 13:11:46 Gelesen: 252269# 50@  
Liebe Freunde,

beim Auktionshaus Gärtner war ich heute telefonisch erfolgreich, ging mir doch dieses Schmankerl zum Schnäppchenpreis ins Netz:



Aus Württemberg stammend (Schmidfelden) wurde er für dortigen Verhältnisse mit 3 Kr. als Postvereinsbrief der 1. Gewichts- und Entfernungsstufe korrekt frankiert nach Dornbirn im Vorarlberg (Österreich).

Er wurde aber nicht in Württemberg, sondern in Lindau aufgegeben. Es versteht sich von selbst, dass württembergische Marken bei einer Postaufgabe in Bayern keine Frankaturkraft erlangen konnten. Daher hätte das dortige Postamt wie folgt vorgehen müssen:

Unter/neben der Marke war der Vermerk "ungültig", auch "ungiltig" anzubringen und den Brief als unfrankierten Portobrief aus Bayern nach Österreich zu taxieren.

Weil die Zielpost in Österreich lag, hätte man 5 Neukreuzer Porto und 5 Neukreuzer Portozuschlag = 10 Neukreuzer taxieren müssen.

All das ist nicht passiert - man "sah über die Fremdmarke" leicht hinweg, stempelte sie sehr ansehnlich (danke nochmals dafür, lieber Lindauer!) und ließ den Brief unbeanstandet abgehen.

Österreich hatte hier auch nichts zu fordern, denn für die Berechnung des korrekten Frankos bzw. Portos war im DÖPV allein die Aufgabepost verantwortlich - hier Lindau. Daher wurde er völlig zurecht untaxiert dem Empfänger übergeben.

Der Brief passt nicht nur perfekt in meine Contraventions - Sammlung (Bayern hatte hier 6 Kr. verschenkt), sondern auch in meine kleine Bayern - Österreich - Spezialsammlung; und wenn man ihn mir rechtzeitig zuschickt, baue ich ihn noch bis Mittwoch nächster Woche in die 5 Rahmen = 60 Seiten ein, die ich in Sindelfingen ausstellen darf.

Ich hoffe, euch gefällt der Brief so gut wie mir. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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