Thema: (?) (1) Rumänien: Porto bestimmen
buzones Am: 28.10.2015 18:33:28 Gelesen: 3537# 4@  
@ Martinus [#2]

Wenn man nach dem verklebten Porto geht, handelte es sich um die Vorderseite eines einen einfachen Auslandsbriefes bis 20 gr. (15 Lei) per Eilboten (+ 31 Lei) im Tarifzeitraum 1.7.1948 - 1951 ins Ausland. Da der Brief dem Empfänger in Köln nicht zugestellt werden konnte, weil dieser gerade auf einem Verwaltungslehrgang in Bad Meinberg war, wurde der Brief dorthin nachgesandt. Lt. handschriftlicher Notiz (des Empfängers?) kam er dort am 30. Oktober 1951 an. Die mit Bleistift notierten Katalognummern und -preise kannst du getrost wegradieren, dann ist die „Verunstaltung“ nicht mehr vorhanden.

Der verwendete Ortstempel von LUGOJ ist insofern interessant, als es sich um einen aptierten bzw. „romanisierten“ ungarischen Poststempel handelt, der in seiner ursprünglichen Form 1913 eingeführt wurde. Auf ungarisch heißt/hieß der Ort LUGOS; die Datenangabe im Stempel lautet 18. OKT. 951. Das orignale Datenformat wäre „951. OKT. 18“ gewesen, wie bei diesen sog. „Kettenradstempeln“ üblich. Als der Ort LUGOS nach dem 1. Weltkrieg von Ungarn an Rumänien abegtreten worden war, wurde der ung. Poststempel dort also noch über 30 Jahre lang weitergeführt, allerdings mit entfernter ung. Königskrone, rumänisiertem Ortsnamen und Umstellung des Datumsformates.

Literatur:

Călin Marinescu: Evoluția tarifelor poștale și a taxelor pentru obiectele de corespondență în România 1852/1992. București 1993.
Márfai/Szép: Magyarország postahivatalainak és postaügynökségeinek hely- keletelyegesei (1871-1920). Budapest 1995.

Beste Philagrüße
Ralf
 
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