Thema: Altdeutschland Preussen Belege
sentawau Am: 09.11.2015 12:25:32 Gelesen: 622755# 434@  
Zur Abwechslung mal zwei Briefe zum Thema Portofreiheit:

1. Den nachfolgenden Brief schrieb der Fürst von Carolath-Beuten in Neusalz (Schlesien, an der Oder) als Kondolenzschreiben an den Fürsten von Sayn-Wittgenstein-Hohenstein in Schloss Wittgenstein über Laasphe. Absender und Adressat waren preußische Standesherren und Mitglieder des Herrenhauses. Deshalb genossen sie Portofreiheit.

Der Brief war 1 1/4 Loth schwer, die Taxierung ist nicht als 10, sondern als /o zu lesen, d.h. portofrei, keine Zustellgebühr. Rückseitig ist ein großes schwarzes Lacksiegel des Absenders erhalten.



2. Der Fürst von Schwarzburg-Sondershausen bestellt in Berlin bei der Galanterie-Handlung des Herrn Goldschmidt/vormals Tissot. Es handelte sich vermutlich um Weihnachtsgeschenke, denn der Ankunftsstempel datiert vom 8. Dezember.

Hier hat die Portofreiheit einen anderen Grund. Der Absender war nämlich selber als regierender deutscher Bundesfürst Inhaber des Postregals, nahm es aber wahr, sondern hatte es gegen Bezahlung auf den König von Preußen übertragen. Da konnte er natürlich Portofreiheit verlangen. Zwar hat ein übereifriger Postbeamter 3 Sgr. taxiert, sie sind aber zu Recht ausgestrichen.


 
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