Thema: (?) (281) Motiv Automobile
wajdz Am: 12.11.2015 23:43:08 Gelesen: 186661# 111@  
Anfang der fünfziger Jahre kamen für viele Kunden, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen, zunächst allenfalls motorisierte Zweiräder in Betracht, an vollwertige Autos wie z. B. den Volkswagen war – auch wegen eines fehlenden Pkw-Führerscheins Klasse III – häufig nicht zu denken. Der alte Führerschein IV galt jedoch auch für Kraftfahrzeuge bis 250 cm³ Hubraum. Diese Regelung nutzten findige Hersteller mit Rollermobilen (z. B. dem Goggomobil oder dem Messerschmitt Kabinenroller).

Auf dem Turiner Autosalon wurde die Delegation von BMW auf die Isetta aufmerksam und sah in ihr eine Chance. Nach Abschluss des Lizenzvertrages mit Iso wurde eine Isetta ins Werk geholt und die Konstruktion optimiert. Die Isetta bekam einen Einzylindermotor aus dem Motorradprogramm von BMW, umgebaut auf Gebläsekühlung und Starterlichtmaschine sowie zwei Hinterräder. Die konstruktiven Änderungen sollten sich als Erfolg erweisen. Am 5. März 1955 wurde sie der Öffentlichkeit zu einem Preis von 2.580 DM vorgestellt.

Die Isetta wurde zum Erfolg. Zwischen 1955 und 1962 wurden 161.728 Motocoupés verkauft. Diese Zahl wurde nur von einem einzigen Kleinstwagen übertroffen: dem Goggomobil der Hans Glas GmbH aus Dingolfing.

Im Jahr 1955 berichtete Der Spiegel über ungerechte Besteuerungsfälle der Isetta durch deutsche Finanzbehörden. Einige Finanzämter verlangten korrekt den Kraftfahrzeugsteuersatz für einen Pkw mit 44 DM jährlich, wollten aber für die Entfernungspauschale nur 22 Pfennige je Kilometer wie für ein Motorrad bezahlen. Für Personenkraftwagen wären das regulär 50 Pfennige je Kilometer gewesen.



MfG Jürgen -wajdz-
 
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