Thema: Japan: Gefälligkeitsstempel von 1885 ?
ligneN Am: 04.12.2015 11:33:58 Gelesen: 7205# 6@  
1. "Besonderes": es war das japanische Postamt mit dem größten Umsatz im Auslandsverkehr, mehr Aufkommen als Tokyo oder Yokohama. Entsprechend waren bis zu 5 Tagesstempelköpfe gleichzeitig im Einsatz. Abweichungen/Abnutzungen sind daher erwartbar und mannigfaltig.

2. Es sind Gefälligkeitsstempel. Die Stempel von Shanghai March 1885 bzw. TOKIO 20 APR 1886 sind bekannt als sog. "remainder"-Stempel. Damals hat oder haben ausländische Händler Restbestände (dh unvollständige Bogen, Bogenteile) von Marken 1-52 'sauber gestempelt' bestellt und diese wurden alle am gleichen Tag entwertet.

Von Shanghai gibt es auch andere Daten. Vermutlich hat sich dann ein Sammler einen Satz oder auch nur einige fehlende hohe Werte am Schalter abstempeln lassen.

3. Es sind keine Marken aus dem "Verkehr". Für den Postversand war 1875/89 die Entwertung mit stummen sog. "Killerstempeln" vorgeschrieben (vgl USA). Die Datenstempel waren nur Neben-/Bescheinigungsstempel. Sie waren aus Metall oder Hartholz (ab 1889 auch Gummi) und vergleichsweise kostspielig.

Die Verwendung von "Killerstempeln" für den Auslandsverkehr wurde in Shanghai im April 1889, in Japan selbst im November 1888 eingestellt. Allerdings hat man in Shanghai Killerstempel zur Entwertung von Drucksachen (Schleifen, Teepreislisten) usw. noch bis ca. 1894 verwendet (Nennwerte bis 4 Sen bekannt).
 
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