Thema: (?) (515) Zensurpostbelege
reichswolf Am: 03.01.2009 15:57:15 Gelesen: 605545# 118@  
Ein Neuzugang von heute, zu dem ich einige Fragen habe, ist der folgende Beleg. Es handelt sich um eine Ansichtskarte, die am 14.06.1915 von Linz in Österreich nach Brüssel gelaufen ist. Verklebt wurden fünf Heller, was wohl dem Inlandstarif für Postkarten entsprach. Für eine Karte nach Deutschland hätte das ebenfalls gereicht, da im Wechselverkehr zwischen den beiden Ländern Inlandstarife galten. Für eine Karte ins besetzte Belgien reichten die fünf Heller aber nicht, da Belgien zwar besetzt, aber nicht dem Deutschen Reich einverleibt war und somit weiterhin als Ausland galt. Die Karte erhielt darum einem schwarzen T-Stempel, außerdem wurde handschriftlich T12½c notiert. Diese 12½ Gold-Centimes (= doppelter Fehlbetrag) entsprechen den mit Blaustift notierten zehn belgischen Centimes, die vom Empfänger einzuziehen waren.

Die Karte wurde wohl doppelt zensuriert. Das erste Mal in Österreich, jedenfalls ordne ich den roten Überprüft F.-Stempel den Österreichern zu. Die zweite Zensurierung fand in Aachen statt. Dort wurde 1915/16 alle Post aus dem und ins besetzte Belgien kontrolliert, hier dokumentiert durch den violetten Stempel Auslandstelle Aachen Frei- gegeben. In Brüssel erhielt die Karte vom Zusteller noch den kleinen Einkreisstempel 36, einen Briefträgerstempel.

Meine Fragen zu dem Beleg sind die folgenden:

1. Welche Michelnummer hat die Marke?
2. Kann jemand den Maschinenstempel aus Linz eindeutig identifizieren?
3. Liege ich mit der Zuordnung des roten Zensurstempels richtig?
4. Stimmt der Rest meiner Beschreibung, denn einiges habe ich mir nur logisch zu erschließen versucht, ohne Literatur zur Verfügung gehabt zu haben?

Vielen Dank schon im voraus und beste Grüße,
Christoph



 
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