Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 06.03.2016 09:39:52 Gelesen: 248764# 81@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Rosine, die man nicht jeden Tag findet, daher war ich sehr froh, sie schießen zu können. :-)



Ein eingeschriebener Brief des "Central Bureau der k. k. privilegierten Kaiserin Elisabeth - Bahn) wurde mit der Adresse "Seiner Wohlgeboren Ferdinand Wertheimer P. T. in Ranshofen Bayern bei Braunau recommandirt" aufgegeben. Man zahlte 15 Neukreuzer für Briefe nach Österreich oder in den Postverein über 20 Meilen und siegelseitig 10 Neukreuzer für die Recommandation.

Die Entwertung nahm das Filialpostamt Westbahnhof Wien am 15.6.1864 vorne wie hinten vor. Am Folgetag traf der Brief in Nürnberg (warum?) ein, wo er natürlich nicht zugestellt werden konnte, denn ein Ranshofen bei Braunau war von Nürnberg ein paar Hundert Kilometer entfernt. Daher unterließ man es, großartige Vermerke auf dem Brief zu hinterlassen, notierte nur "retour" und "keins in Bayern" und sandte ihn, noch immer unter Recommandation, nach Wien zurück.

Dort lief er am 17.6. bei der Hauptpost ein, die die vorderen Marken und die Recomarke abstempelte und den Brief nach Erkenntnis, wohin er gehörte, sofort nach Braunau am Inn weiter spedierte. Am 18.6.1864 kam er wohlbehalten in Braunau an und wurde wohl von einem Boten dort Herrn Wertheimer nach Ranshofen gebracht.

Hier ist schön zu sehen, dass auch 3 Strecken unter Recommandation abgedeckt waren, auch wenn nur eine 10 Nkr. Marke dafür bezahlt worden war.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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