Thema: (?) (58) DDR Dauerserie Walter Ulbricht: Nicht im Michel gelistet
WUArtist Am: 01.04.2016 22:26:54 Gelesen: 31292# 46@  
@ Scottsdale [#42] und [#45]

Sehr geehrter Sammlerfreund Müller,

in den 15 Monaten Ihrer PhilaSeiten-Mitgliedschaft haben Sie nun diese beiden Beiträge verfasst und dabei ordentlich ausgeteilt. Einige aufgeworfene Fragen sollten aber nicht unbeantwortet im Raum stehen bleiben.

Vor 20 Jahren hat es noch Spaß gemacht, Ulbricht zu sammeln - dieser ist mir längst vergangen.

Warum haben Sie dann bis heute geschwiegen? Mit Ihren umfangreichen Kenntnissen hätten Sie doch Einfluß auf die Entwicklung nehmen können. Sie hätten den sogenannten Superspezialisten aus dem fernen Osten das Feld nicht überlassen müssen. Vor der Austrocknung, vor allem begründet durch die hohen Preisnotierungen hätten Sie sicherlich Einfluß nehmen können.

Es ist immer wieder erstaunlich auf welche grandiosen Prüfresultate Herr Paul kommt und leider gerade in Kombination mit der W.U. Serie.

Das finde ich auch.

Die Herren König und Schönherr beteiligen sich nicht mehr an besagtem Prozedere.

Aber Prüfer sind die Herren doch wohl für diese Dauerserie, oder irre ich mich?

Ich kann nur hoffen, Neuaufnahmen und Änderungen (Sammelgebiet DDR) in den Michel-Spezial laufen leider nur noch über die Herren Paul und Lemcke, dass die geprüften "Neuentdeckungen" tiefgründiger untersucht werden.

Ich hatte mit meinen Beiträgen eigentlich beabsichtigt, die „Neuentdeckungen“ tiefgründig zu beurteilen. Das ist mir offensichtlich nicht gelungen. Wer soll denn tiefgründig untersuchen, wenn nicht wir Sammler? „Macht mal“ ist schnell dahergesagt.

Noch ein Wort zu dem von mir hochverehrten DDR-Prüfer, Herrn Rehfeld. Auch er war seinerzeit auf der Suche. Ich erinnere nur an seine Buchstabenkennzeichnung a bis h beim 5 Pf.-Wert und das „i“ für 846 I2.2. Auch das von ihm und Dr. Jasch verfasste Handbuch war bei Erscheinen zum Teil schon überholt und mit vielen Fehlern behaftet. Leider wird es im Michel noch immer als Lektüre empfohlen.

Im Übrigen gibt es keinen Beweis dafür oder dagegen, dass innerhalb eines 10er Klischees es keine Änderungen gab. So marode wie die DDR sich zu diesem Stadium schon präsentierte, ziehe ich jede Möglichkeit in Betracht.

Die „marode DDR“ für mögliche Reparaturen an 10er-Klischees mitverantwortlich zu machen zeugt nicht von philatelistischem Feingefühl sondern eher von Überheblichkeit. Wir alle wissen auch daohne, dass die DDR der Verlierer der Geschichte ist und nur wenige vermissen sie auch heute noch.

Es ist und bleibt eine große Baustelle wo sicher nur eine kommende Generation für Ordnung sorgen kann. Allen aktuellen Drahtziehern traue ich es nicht mehr zu.

Sie scheinen doch sehr verbittert zu sein wenn Sie uns Philatelisten als Drahtzieher beschimpfen.

Die nächste Generation wird sicherlich einiges anders und auch besser machen, aber ob sie rückwärts gehen wird möchte ich bezweifeln.

Beste Grüße von der Ostsee ins wunderschöne Bielefeld sendet
WUArtist
 
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