Thema: Die Zukunft des BDPh und der Philatelie in Deutschland
stephan.juergens Am: 03.04.2016 21:59:14 Gelesen: 30536# 24@  
@ 22028 [#23]

Ich glaube schon, dass ich mir ungefähr vorstellen kann, welchen Arbeitsaufwand Tobias Zywietz mit seinem Middle East Forum hat.

Ich denke, dass sein Aufwand vergleichbar ist mit dem, den ein Arge-Redakteur hat (und dessen Aufwand kann ich aus eigener, mehrjähriger Erfahrung gut beurteilen). Und die 500 Abonnenten sind natürlich nicht vom Himmel gefallen und dürften genau wie die Autoren zu weiten Teilen in den Mitgliedsverbänden der FIP organisiert sein.

Darum ging es mir aber gar nicht: Das MEF ist ein Beispiel dafür, dass man mit relativ wenig Kostenaufwand - der Arbeitsaufwand wird auch in der "organisierten" Philatelie weitestgehend vernachlässigt - funktionierende Philatelistische Stukturen (= "Abonentenkreis einer Zeitschrift") aufbauen kann. Weitere Beispiele, die ohne den BDPh genausogut funktionieren wie mit sind z.B. die Webseiten von Jürgen Olschimke. Und da gibt es noch einige weitere private Homepages, die viel Philatelie bieten, ohne aber wirklich die Unterstützung des BDPh zu benötigen. Dass viele dieser Personen auch Mitglied im BDPh sind - gut. Aber Du glaubst doch nicht, dass Tobias Z. oder Jürgen O. ihre Webseiten dichtmachen, wenn es den BDPh nicht mehr geben wird? Und auch dieses Forum ist nicht von der Existenz des BDPh abhängig, obwohl Richard und viele des Philaseiten Teams Mitglied im BDPh sind.

Kurz: Die Philatelie im Internet ist m.E. nicht von der Existenz des BDPh betroffen. Und auch viele Argen und Ortsvereine werden ohne den BDPh weitermachen (können). Vermutlich werden die Ortsvereine einige Mitglieder einbüßen, weil eine zentrale Leistung (die Zeitschrift "philatelie") weg fällt. Aber: es ermäßigt sich auch der Mitgliedsbeitrag. Glücklicherweise hat der BDPh die finanziellen Förderungen für Argen und Ortsvereine ja soweit Richtung 0 gefahren, dass der Wegfall die Existenz nicht bedrohen sollte.

Kurz: Ein Ende des BDPh ist die Chance auf einen Neuanfang mit besseren Strukturen, und nicht ein Horroszenario, welches die Philatelie in Deutschland zerstören wird.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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