Thema: Deutsches Reich Versuchsdruck - BPP Prüfer nicht einig
drwirrwarr Am: 10.08.2016 04:56:52 Gelesen: 16273# 11@  
Ich hatte auch Anfang der 2000er Jahre bei Ebay einige dieser Marken erworben. Damals gingen die noch für 70 Euro über den Tisch. Ich habe die Marken dann mit dem Attest von Herrn Ludin zu Herrn Dr Oechsner zur Nachprüfung geschickt. Zurück kam sie mit einem kleinen Zettel, dass das Attest Unfug sei, da Wismuthsulfid schwarz sein. Lange Rede, kurzer Sinn, ich halte die Marke für falsch.

Ich habe dann versucht, über die damalige Bundesdruckerei herauszubekommen, ob eine solche Marke, auch als Probe, bei der Reichsdruckerei beauftragt wurde. Man schrieb mir zurück, dass leider die meisten Unterlagen hierzu in Berlin bei Bombenangriffen zerstört wurden. Ich frage mich nur, wie Herr Ludin das Wismut nachgewiesen hat oder hat lassen. Warum wurde dazu nie eine Analyse eines Labores vorgelegt? Und woher stammt die Aussage, es handele sich um Kriegsbeute?

Interessant wäre tatsächlich mal, eine Marke davon einer Röntgenfluorenszenzspektroskopie zu unterwerfen, nur kommt man da so schlecht dran. Aber die Philatelie schafft es ja nicht einmal, für die Farbbestimmung die Durchlichtmikroskopie (die, die wir im Biounterricht für die Zellen benutzt haben) zu etablieren. Da sieht man nämlich schnell, ob es eine andere Farbe ist oder nur eine Verdünnung oder durch den Zusatz von Trocknungsmittel die Farbe anders erscheint. Wahrscheinlich würde dies manche Farbabartenunterteilung ganz schön durcheinanderbringen. Aber das ist eine andere Geschichte. Vielleicht würde man da schon sehen, ob sich die Farbe dieses Probedrucks von der der Normalmarke unterscheidet oder nicht.

Mit besten Grüßen
Bernd
 
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