Thema: Stiftung Philatelie: BDPh benennt vier neue Kuratoren
0nickyet Am: 03.09.2016 11:24:07 Gelesen: 48028# 53@  
@ Richard [#51]

Oh ja, Einsicht in Dokumente! Verantwortliche Transparenz der Beteiligten wäre ein echter Fortschritt.

Auf den Webseiten des BDPh gibt es immerhin den Link "Verbandspolitik", auf dem alle zwei Jahre so genannte "Rechenschaftsberichte" eingesehen werden können. Dabei handelt es sich jedoch eher um "Rechtfertigungsberichte", denn kein Berichtspflichtiger legt objektive Daten vor, z.B. in Form von Kassenberichten, die dem Standard öffentlich-rechtlicher Institutionen genügen. Statt dessen pickt sich jeder die ihm zusprechenden Fakten heraus, und übergeht alles, was gegen ihn sprechen könnte. Die Lektüre ist so aufschlussreich wie der Besuch eines Philatelistentags - man kann eine angenehme Zeit mit Freunden verbringen, erfährt aber nicht wirklich Stichhaltiges.

Insgesamt kommt der BDPh aber noch besser weg als die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte, denn dort gibt es nur oberflächliche Selbstdarstellung und überhaupt keine Einsicht.

Die Philatelie steckt in einer finanziellen Krise, weil sich das Briefmarkensammeln von einem Massenhobby zu einer Randerscheinung entwickelt hat, und zwar weil sich das Kommunikationsverhalten der Menschen verändert hat - das lässt sich nicht rückgängig machen, und es gibt auch keine Gegenstrategie. Der BDPh wird noch kleiner werden und klein bleiben. Er kann überleben, weil Philatelist/inn/en ihr Hobby in der Regel sehr ernsthaft betreiben - es gibt Händler und Auktionatoren, Hersteller von Zubehör, Publikationen, Prüfer und Arbeitsgemeinschaften unterschiedlichster Art. Darauf lässt sich ein solider Verband aufbauen, auch wenn es kein Massenverband mehr ist.

Über die Verwendung der verbliebenen Mittel muss sorgfältig entschieden werden. Im Unterschied zu früheren Zeiten kommt den verbliebenen Mitgliedern eine größere Wichtigkeit zu. Wer sie nicht auch noch vergraulen will, sollte sie anständig behandeln - und informieren.

Leider kann ich die Bereitschaft zu echter Transparenz und Verantwortung derzeit bei keiner Konfliktpartei erkennen. Man zahlt brav seine Mitgliedsbeiträge und hofft insgeheim, dass sie nicht in ein großes schwarzes Loch geschüttet werden.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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