Thema: Kampf gegen Fälschungen und Betrug: Signatur, Attest, Befund ?
Holzinger Am: 03.09.2016 21:40:31 Gelesen: 19541# 14@  
Liebe Diskussionspartner,

ich stelle hier einfach einmal meine Vorstellungen vor, ohne Anspruch auf 100 % Realisierbarkeit, Sinnhaftigkeit o.ä. Betrachtet es einfach einmal als Gedankenspiele für eine (weitere) Zukunft. In einem anderen Forum hatte ich sie bereits 2008 einmal angerissen.

1. Es sollten (mindestens) 2 solide, sichere, langlebig existierende Server als Basis sein, die gespiegelt archivieren und auch betreut werden.

2. Es könnten 3 Datenbankbereiche geben:

- Nur für Berechtigte (Prüfer o.ä), in denen PW-geschützt Interna zu Merkmalen/Fälschungen usw. (lesend und schreibend) abgelegt werden können. Jeder Zugangsberechtigte erhält seinen eigenen Zugangscode. Die Zugriffe werden in einer Log-Datei gesichert um evtl. Manipulationen zu erkennen.

- Öffentlicher Bereich. Hier können alle Anfragenden ohne Registrierung lesend einsehen und vergleichen. Zur Suche s. unten.

- Öffentlicher Bereich zur Eintragung, in den Nutzer Originale/Fälschungen melden/eintragen können. Die Übertragung in den eigentlichen Datenbankbereich erfolgt erst nach Überprüfung und Vergabe des Codes. Hier wären natürlich zeitaufwendige Kontrollen nötig (Moderatoren/Prüfer?). Ob dieser notwendig ist, sei dahin gestellt.

3. Ob Marken direkt codiert oder indirekt mittels im Bild mit erfaßten „Beilagezettels/Attest“ (?) o. ä. gespeichert werden, kann diskutiert werden. Eigentlich reicht ein 600-dpi-Scan + definierter /normierter Zettel oder ein Attest aus. Es gibt ja zunehmend Kritik an der direkten Kennzeichnung von Marken!

4. Der alphanumerische Code kann strukturiert (für Berechtigte/Länder /Ausgabedaten o.ä.) vergeben werde. Gleichartige Ausgaben werden durch eine fortlaufende Nummer unterschieden. Keinesfalls aber nach Katalogdaten, da die sich ändern können! Ich persönlich halte aber einen vom System erzeugten Chaoscode für besser/sicherer.

5. Zur Suche. Es könnte nach Katalognummern, Ausgabedaten o.ä. – aber auch direkt nach dem Code (sofern bekannt) - gesucht werden. Da es bereits heute „Bildsuchprogramme“ gibt, wäre auch eine Suche mit Bild ab 300 dpi denkbar. Angebote für Artikel ohne Code-Angabe wären dann immer mit besonderer Sorgfalt u betrachten. Wer nichts zu verbergen hat, nennt den Code im Angebot!

6. Sicherheitsbedenken: Durch Bild und Code wird die Marke eindeutig beschrieben (ähnlich Attest). Selbst eine Suche nach einem „vergleichbaren“ Code zeigt dann eine andere Marke. Die Fälschungserkennung/-bekämpfung wäre eindeutig einfacher und die Manipulation/Betrugsabsicht juristisch nachweisbar. Natürlich, wer das System als Käufer/Nutzer dann nicht zum Erkenntnisgewinn nutzt, hat das gleiche Problem wie die heuteigen „Schnäppchenjäger“. Langfristig können/müssen wir aber davon ausgehen, das Prüfer und Nutzer ohne Internet „aussterben“.

7. Wer müßte vor allem Interesse an solch einem System haben? Vorrangig die Prüfer (ersichtliche Vorprüfungen/Prüfhistorie usw.), dann ein Interessenverband der Sammler, da er ja „Sammlerschutz“ als Ziel propagiert (!), die Händler und nicht zuletzt der Sammler als ehrlicher Verkäufer/Käufer.

8. Vorstufen eines solchen Systems gibt es bereits. Wie oben erwähnt in der USA für weltweite Atteste und in einem Forum (JK), allerdings dort nach manueller Bewertung (echt/falsch) und ohne Codierung.

9. Diese Umstellung vom Prüfstempel auf das Code-System ist nur langfristig, zukunftsorientiert und mittels aller direkt Beteiligten – evtl. auch zentral finanziell abgesichert – zu realisieren.

Soweit die Diskussionsgrundlage. Was meine hier lesenden Prüfer/Forenbetreiber/Nutzer zu so einem Wandel – weg vom Prüfstempel und der Kopplung von Prüfungen (Attest), ohne das negative Erkenntnisse einfach so verschwiegen werden können?
 
Quelle: www.philaseiten.de
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