Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 22.09.2016 14:44:40 Gelesen: 244252# 92@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief mit "Muster ohne Werth" von Pest (heute: Budapest) vom 3.12.1847 über Augsburg nach Kaufbeuren.



Nach der Gebührentabelle/Reduktionstabelle des Vertrages vom 1.10.1842 zwischen Bayern und Österreich kosteten einfache Briefe aus Ö nach BY 12 Kreuzer (x) Conventionsmünze (CM) bzw. 15x rheinisch bis 1/2 Wiener bzw. Münchener Loth und progressierten je halbes Loth um 50% der eben genannten Taxen.

Demnach kostete ein über 1/2 bis 1 Loth schwerer Brief 18x CM bzw. 22x rheinisch, jedoch über 1 bis 1 1/2 Loth schwer kostete er 24x CM bzw. 29x rheinisch und somit eben nicht die zuerst notierten 30x rheinisch.

Ausweislich des Inhalts waren 2 Kleemuster beigeschlossen, die ob ihrer Struktur nicht anhängbar waren, sondern im Inneren des Briefes den Transport überdauerten. Daher war der Brief mit den beiden Kleemustern nicht nach dem § 7b taxiert worden, in dem festgehalten wurde, dass nur Briefe mit anhängenden Mustern für den 1/2 Loth überschießenden Teil mit einem Drittel der gewöhnlichen Gebühr taxiert werden, wenn der Brief selbst einfach (bis 1/2 Loth) bleibt.

In diesem Fall wäre der Brief mit 30x rheinisch über 1 1/2 bis 2 Loth schwer denkbar und hätte dann 15x rheinisch + 7 1/2x plus 7 1/2x = 30x rheinisch gekostet.



Wenn mir jemand sagen könnte, was unter "2 Klee Muster ???" steht, wäre ich entzückt.

Alles nicht so einfach bei diesem doch so einfachen Postvertrag ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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