Thema: Schweiz: Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 26.09.2016 15:40:38 Gelesen: 77231# 40@  
Liebe Freunde,

wer Lindau mit Bezug zur Schweiz sagt, sagt auch Spengelin, den uns bekanntesten Korrespondenten auf bayerischer Seite und Empfänger zahlreicher Briefe. Heute zeige ich einen Brief von Spengelin vom 22.2.1872 nach Zürich, den ich eigentlich wegen seiner Farbgebung erworben habe: Hellblauer Umschlag, grünlichblauer Firmenstempel von Spengelin, dunkelblaue 7x Marken und zwei graublaue Zweizeiler von Lindau - ich glaube, viel mehr blau geht kaum.

Der Brief wog über 1 bis 15 Loth und fiel in die Zeit des Dorados schwerer Briefe zwischen diesen beiden Ländern - 1.9.1868 bis 30.6.1875. Vorher musste je Loth bezahlt werden, danach auch. Nur in dieser Zeitspanne kostete ein Brief mit 15 Loth so viel wie einer mit 1,01 Loth!

Am Folgetag kam er in Zürich an und erhielt dort, im Gegensatz zu Bayern, einen perfekten, schwarzen Abgabestempel, den zu zeigen ich mich nicht wage, weil ich die Lindauer nicht bloßstellen möchte.

2 mal 4 Kreuzer = 8 Kr. verblieben Bayern, 2 mal 3 Kreuzer = 6 Kr. bekam die Schweiz gutgeschrieben, also 30 Rappen für Bayern und 20 Rappen für die Schweiz, wenn er umgekehrt gelaufen wäre.

Briefe über 1 Loth im Wechselverkehr sind gar nicht so häufig, wie man meinen könnte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
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