Thema: Bewertung von Exponaten
Lars Boettger Am: 06.10.2016 20:02:55 Gelesen: 9651# 19@  
@ Baber [#18]

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. In der organisierten Philatelie gilt nur die Klassik etwas, alles was nach 1945 erschienen ist oder erscheint, wird mitleidig belächelt.

Das ist ein oft wiederholtes und nichtsdestotrotz falsches Vorurteil. Wer eine modernes Exponat gut präsentiert, der erhält auch eine gute Bewertung.

Nachdem die Ausstellungsgebühren pro Rahmen immer weiter steigen, können sowieso bald nur noch Besitzer von Ochsenaugen sich das Ausstellen leisten.

Auch das ist ein Vorurteil. In Luxemburg gibt es z.B. keine Rahmengebühren. Ich denke, die meisten Sammler geben mehr für Ihre Blätter und die Schutztaschen aus, als für die Rahmengebühren. Vom Exponat ganz zu schweigen. Wer nicht unbedingt international ausstellen will, der kann es vergleichsweise günstig noch in Europa machen.

Die Konsequenz bei hochkarätigen Ausstellungen ist, dass zwischen den eng gestellten Rahmenreihen gähnende Leere herrscht und nur die Austeller selbst und die Juroren sich dazwischen tummeln.

Das stimmt. Die Zeiten sind einfach vorbei, als noch Schulklassen die Ausstellungen besucht haben. Aber das war eine andere Zeit, da wurde noch viel stärker Klassik gesammelt, Beschreibungen gab es nur spärlich. Durch Ausstellungen sind m.E. nach noch nie irgendwelche Sammler für das Hobby gewonnen worden. Das klappt viel besser bei Vereinsveranstaltungen oder Tauschtagen. Ausstellungen sind mit Wettkämpfen zu vergleichen, schlecht besuchten... Und die Juroren sind die Schiedsrichter.

Beste Grüsse!

Lars
 
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