Thema: Aptierte Stempel
volkimal Am: 21.10.2016 18:39:34 Gelesen: 517301# 326@  
Hallo zusammen,

diesen Brief aus St. Paul bei Pragwald fand ich heute in einer Rundsendung:

St. Paul bei Pragwald liegt in Slowenien und hat heute den Namen Sveti Pavel pri Preboldu. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Slowenien zum Vielvölkerstaat Jugoslawien. Im April 1941 kam der Krieg auch nach Jugoslawien, dessen Armee am 17. April 1941 kapitulierte. Slowenien wurde zwischen Italien, Deutschland und Ungarn aufgeteilt. St. Paul bei Pragwald lag im vom Deutschen Reich besetzten Gebiet. Dieser Teil Sloweniens wurde das in das Großdeutsche Reich eingegliedert. Damit waren dort die normalen deutschen Briefmarken gültig.



Da der Brief gefaltet ist, vermute ich, dass Fritz Träber einen Brief mit diesem Umschlag an das Postamt in St. Paul bei Pragwald geschickt hat. Da die normalen deutschen Marken gültig waren ging es vermutlich um einen Stempelabschlag.

Der Brief trägt den Notstempel „St. Paul bei Pragwald“ (Einzeiler) und zusätzlich einen aptierten jugoslawischen Stempel. In Jugoslawien wurde das Datum in der Regel mit römischen Zahlen angegeben. Auch die Sterne rechts und links sind häufiger bei den zweisprachigen Stempeln zu finden.



Interessant finde ich auch den Stempel oben links. „Sammler-Marken! Auf Grund der Postverordnung gebührenfrei zurück an den Absender“. Kann mir jemand etwas dazu sagen? Welche Postverordnung war gemeint? Ich denke, dass es sich um eine normale Postsache handelt, auch wenn das nicht auf dem Brief notiert ist.

Weitere Informationen und eine Landkarte mit der Aufteilung Sloweniens im Zweiten Weltkrieg siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Sloweniens#20._Jahrhundert

Viele Grüße
Volkmar
 
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