Thema: Fehlprüfungen von BPP und VP Prüfern
drmoeller_neuss Am: 23.11.2016 08:58:04 Gelesen: 182113# 94@  
@ filunski [#89]

Erst einmal vorneweg: ein Prüfer muss damit leben, dass seine Prüfergebnisse in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Wie und ob er darauf reagiert, ist seine Sache. Von "shitstorm" zu sprechen, halte ich für übertrieben. Niemand hat die Kompentenz von Herrn Schulz in Frage gestellt, die Kritiken richteten sich alleine gegen die gezeigten Einzelfälle.

Prüfer sind aber keine Götter und Prüfungen verbieten Sammlern nicht das Denken. Die gezeigten Marken haben SBZ-Mängel, die selbst ein Anfänger erkennen kann. Als Sammler interessiert es mich auch nicht, ob die Flecke und Knicke erst nach dem Erstellen des Kurzbefundes entstanden sind, und der Prüfer vielleicht alles richtig gemacht hat. Auch sollte man bei einem Prüfgegenstand, der gerade einmal die Mindestgebühr erlöst, etwas toleranter sein als bei einer Marke von mehreren 1000 Euro Michel-Katalogwert.

Und Fehlprüfung ist nicht gleich Fehlprüfung. Es ist ein Unterschied, ob eine verfälschte Marke als echt attestiert wird, oder ob nur sprachliche Unsauberkeiten vorliegen, oder Mängel grosszügig "übersehen" werden. Natürlich gehen alle drei Fälle nicht, aber bei letzteren hat "Otto-Normalsammler" noch eine Chance, sie zu selbst zu erkennen.

Vielleicht sollte man alles etwas gelassener sehen. Das Prüfwesen in Deutschland ist in beiden Verbänden gut aufgestellt, und auch der kleine Sammler kann sich Prüfungen leisten. Die meisten Prüfer schreiben eine schwarze Null, wenn sie nicht aus kaufmännischer Sicht sogar drauflegen. Es gibt keinen Goldesel in der Philatelie, der Vergleichssammlungen finanziert.

Ich wäre froh, wenn alle "Bausachverständigen" mit der gleichen Sorgfalt für das gleiche wenige Geld wie BPP- und VP-Prüfer arbeiten würden.
 
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