Thema: Fehlprüfungen von BPP und VP Prüfern
Markus Pichl Am: 26.11.2016 09:53:24 Gelesen: 181232# 109@  
@ Harald Wimmer [#83]

Zitat: Es soll „nur“ eine geschnittene Marke von Bogenfeld 94 sein.

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@ Kontrollratjunkie [#84]

Zitat: Wo steht, dass die Marke von Feld 94 stammt ? Was bedeutet "Es soll „nur“ eine geschnittene Marke von Bogenfeld 94 sein" ?

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Hallo,

dass es sich bei den beiden hinterfragten Marken, aus Beitrag [#83], welche von Herrn Schulz BPP als MiNr. 97 P1 attestiert wurden, real um keine Probedrucke handelt, sollte spätestens seit Beitrag [#92] klar sein.

Jetzt war aber noch der Sachverhalt zu klären, ob das ungezähnte Unterrandstück tatsächlich von Bogenfeld 94 stammt? Zumindest gehe ich davon aus, dass diese Angabe zu dem gezeigten Unterrandstück gehören soll, da ein Schalterbogen 100 Marken beinhaltet und sich Feld 94 in der untersten waagerechten Reihe befindet.

Da ich kein Spezial-Sammler oder gar Prüfer von den Ausgaben der OPD Thüringen bin, habe ich kein Bogenmaterial, um diese Angabe zu überprüfen. Wenn man im Michel einen Blick auf die Einleitung der Katalogisierung zu den Plattenfehlern dieser Ausgabe wirft, liest man, dass es von dieser Marke offensichtlich vier verschiedene Druckbogen gibt, A, B, C und D. Da wird die Suche im Internet müßig.

Aber die Neugierde meinerseits, ob die unter vorbehaltlichem „soll“ ausgedrückte Feldangabe Hand und Fuß hat, ist groß und muß gestillt werden. Wenn man hier im Thread verschiedene Beiträge liest, haben wir aber wohl mit keiner Auskunft über die Sache, von Seiten der BPP-Prüfer, in philatelistischer Hinsicht zu erwarten. Eine Anfrage von Richard bei Herrn Schulz, hier Stellung zu nehmen, blieb unbeantwortet.

Da fiel mir dann ein, dass es ja außerhalb dem BPP noch einen Prüfer für die Ausgaben der OPD Thüringen gibt und zwar Herrn Thilo Nagler im VP. Kurzum, eine Anfrage meinerseits an Herrn Nagler, ob er zu dem besagten Unterrandstück einmal in seinem Bogenmaterial nachsehen könne, ob es sich hierbei um Feld 94 handelt, wurde prompt beantwortet.

Herr Nagler sendete mir den nachstehenden Scan, welcher die Felder 93, 94 und 95 aus dem D-Bogen zeigt.



In den zwei folgenden Bildern habe ich die Marke von Feld 94 neben bzw. bei 50% Abdeckung auf das Unterrandstück gesetzt und siehe da, das Druckbild von dem besagten Unterrandstück passt mit Feld 94 exakt überein. Die Marken aus dem D-Bogen kennzeichnen sich grundsätzlich durch die fehlende Kragenlinie des Schillers und für die spezifischen Merkmale von Feld 94 siehe u.a. die verbeulten Bildumrandungslinien.



Ein Prüfer muß die Ausgaben, für die er Prüfungen vornimmt, von der Herstellung bis zur Entwertung genau kennen und auch das notwendige Vergleichsmaterial sowie verschiedene zum Prüfen von Briefmarken unabdingbare Gerätschaften besitzen. Damit verbunden sind u.a. die Kenntnisse über die Druckplatten, Druck- und Perforationsmaschinen, verwendetes Papier und Druckfarben. Nur dann, wenn dies alles gegeben ist, kann er zu sicheren Prüfungsergebnissen kommen, die er bei höchster Konzentration niederschreiben sollte.

In solchen Prüfungsergebnissen, wie hier im Thread von Harald Wimmer hinterfragt, sehe ich ein Mitverschulden des BPP.

Einen vergleichbaren Fall, anderer Prüfer, anderes Prüfgebiet, hatte ich vor zwei Jahren in einem anderen Forum dargestellt. Diese Darstellung erfolgte erst, nachdem ich beim BPP auf Taube Ohren gestoßen war, mir weitere Fehlprüfungen vorlagen und mir auf direkte Anfrage beim betroffenen Prüfer aus dem Handbuch der 100 besten Ausreden vorgelesen wurde, anstatt reinen Wein einzuschenken.

Leider werde ich bis heute das Gefühl nicht los, dass der BPP verschiedentlich seine Prüfer und die mit diesen Prüfern verbundenen Prüfgebiete nicht richtig begleitet. Auch seine Art der Öffentlichkeitsarbeit, sollte lieber der Vergangenheit angehören.

Aber wie auch immer, letztendlich muß dies alles der BPP mit sich selbst ausmachen, mit welcher Art von Prüfleistungen und Verhalten er auf Dauer am Markt überleben kann. In jedem Fall wird er damit leben müssen, dass er nicht alternativlos ist.

MfG
Markus
 
Quelle: www.philaseiten.de
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