Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 24.12.2016 15:26:06 Gelesen: 923261# 932@  
Liebe Freunde,

im Rahmen meiner Contraventionssammlung sind relativ wenige Karten vorhanden, weil die Bedienung narrensicher war und für diejenigen, die lesen konnten, sogar aufgedruckt worden waren. Dennoch kam es vor, dass man seitens der Post bzw. der Postkunden seine Probleme hatte, die Vorschriften zu erfüllen und so sind alle Belege, die Contraventionen bei Correspondenz- und Postkarten zeigen, äußerst sammelnswert.



Die 1. aus Nürnberg datiert vom 1.12.1874 und lief nach Graefenthal in Thüringen. Wer lesen kann, ist und war schon immer klar im Vortei. Rechts hatte die bayerische Post sicher nicht aus Langweile aufgedruckt "Zum Aufkleben der Freimarke" und darunter im Kreis "Post-Aufgabe-Stempel" beigefügt, wollte also haben, dass der Absender oben rechts frankiert (früher gewünscht oben links!) und die Aufgabepost ihren Stempel unter die Frankatur setzte.

Danke an einen Unbekannten in Nürnberg, dass er das Paar links klebte, nach alter Sitte also und an die Post in Nürnberg, die auf einen Aufgabestempel ganz verzichtete.



Weil man auf einem Bein schlecht stehen kann, folgte in dieser Woche noch der 2. Schlag - diesmal allerdings ohne Zutun eines Schreib- und Leseungewohnten. Am 25.5.1873 im lieblichen Kempten frankierte man korrekt mit 2 Kreuzern eine Karte ins ebenso schöne Prag. Man(fred?) Brugger warf seine Karte wohl direkt in den Schlitz des Zuges Richtung Norden ein, denn Aufgabe- und Entwertungsstempel von Kempten mangeln. Ungewöhnlich ist eine so späte Federzugentwertung schon ein bisschen. Weil man schon in Bayern Fehler machte, stempelte man die Karte in Prag auch nicht - wenn schon, denn schon, wird man sich gedacht haben, so dass der Postenlauf und die Zeit nicht nachvollziehbar bleiben müssen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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