Thema: Kriterien und Wege zur Aufnahme und Streichung im Michel Katalog
Carsten Burkhardt Am: 07.01.2017 21:53:00 Gelesen: 3975# 7@  
@ Markus Pichl [#2]

Hallo Markus,

ich habe mir zu 214d schon die Finger wund geschrieben. Ausführlicher demnächst noch einmal in einer neuen Veröffentlichung, wahrscheinlich erst nach dem Treffen der Köpfe-Gruppe im Mai. Dort stelle ich das Papier erstmals allen vor.

Nur ganz kurz: Das Problem liegt in unvollständigen Farbreihen. Die Farben wurden beschlossen, weil alle glaubten, sie würden dasselbe sehen. Aber einer (von zwei) hat die hellen Töne aus zwei unterschiedlichen Forschungsfarben zu einer Farbe c gemacht und die dunklen aus beiden zu d. Der andere hatte bei beiden Farben komplette Reihen von Hell bis Dunkel. Zur Unterscheidung hatten wir immer die UV-Farbe mit angegeben.

Nach der Einigung lagen die Karten BPP-Präsident Geigle zur Überprüfung vor. Wenn er sie angesehen hätte, hätte er die Fehler sehen müssen. Wenn die Verbandsprüfstelle die Karten angesehen hätte, hätte der Fehler auffallen müssen. Sowohl bei Tageslicht als auch unter UV.

Ich kann das Ganze mit so großer Sicherheit behaupten, weil ich die Karten damals vorher vermessen habe, alle Messwerte und Scans der Marken von damals sind vorhanden und auch die korrigierten kompletten Farbreihen, die ich damals erstellt habe und mitgeschickt habe, sind gescannt und wurden vorher vermessen.

Das Telefongespräch, in dem ich dem BPP-Prüfer die Probleme geschildert habe, habe ich natürlich nicht mitgeschnitten. Und vor 6 Wochen hatte ich die Karten wieder hier und habe noch einmal alles neu vermessen und es hat sich nichts geändert. Die stecken immer noch so fehlerhaft wie 2010.

Dann kam es zum Tag X. Der eine (von zwei) BPPs prüfte massenhaft, sogar bogenweise die eigentlich sehr sehr seltene 214d, die aber eine c ist. Auf Nachfrage erklärte er mir, er braucht zum Unterscheiden der beiden Varianten keine UV-Lampe. Die einen sind Gelb, die anderen Braun.

Naja, als dann die Verbandsprüfstelle eingeschaltet wurde, kamen sie zu ihrem Standardsatz: Übergänge in den Grenzbereichen bla bla bla. Und ruck zuck flog die Marke aus dem Michel.

Es wäre ja so schön gewesen, mal eine neue gute Variante im Michel zu haben, die sich einfach prüfen lässt. Bis auf einen Prüfer waren sich damals alle einig, dass man die Farben sauber trennen kann. Aber ich fürchte, lieber lässt Christian Geigle das ganze Prüfgebiet SBZ/DDR einstampfen, bevor er seinen Fehler zugibt. OK, das bitte ironisch zu verstehen.

Trotzdem einen schönen Abend noch

Carsten
 
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